Basel – Das Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis hat 2022 beim Umsatz klar zugelegt. Wegen einer Übernahme in den USA und einer Schliessung in China rutschte das Unternehmen unter dem Strich jedoch in die Verlustzone.
Konkret wuchs der Umsatz von Medartis im vergangenen Geschäftsjahr um 17,8 Prozent auf 182,8 Millionen Franken, wie Medartis am Dienstag mitteilte. Medartis selbst hatte ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen «im hohen Zehnerprozentbereich» angestrebt. Das organische Wachstum betrug 14,6 Prozent.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA sank im vergangenen Jahr jedoch auf 16,2 von 27,4 Millionen. Verantwortlich hierfür war primär die Übernahme der US-Firma Nextremity Solutions. Diese führte zu einmaligen Transaktions- und Integrationskosten. Ausserdem fielen zusätzliche Kosten an, weil Medartis das Geschäft in China veräusserte.
Der Zukauf von Nextremity ist für Medartis indes sehr bedeutsam. Er soll es ermöglichen, den Marktanteil im wichtigen US-amerikanischen Markt deutlich zu steigern. Das Basler Unternehmen bezahlte dafür einen Kaufpreis von 70 Millionen US-Dollar.
Marge tiefer
Aber auch ohne solche One-off-Effekte war der EBITDA rückläufig und die entsprechende Marge nahm auf 12,8 von 17,2 Prozent ab. Medartis erwartet eine Verwässerung der Marge aufgrund der Nextremity-Übernahme. Bis 2025 will das Unternehmen wieder circa eine Marge von 17 Prozent erreichen.
Unter dem Strich rutsche Medartis in der Folge sogar in die roten Zahlen. Es steht ein Verlust von 5,8 Millionen zu Buche, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 6,8 Millionen erzielt worden war. Die erzielten Werte liegen somit unter den Erwartungen der Analysten.
Mit Blick nach vorne möchte Medartis 2023 nun ein organisches Wachstum von 15 bis 18 Prozent erzielen und die EBITDA-Marge auf 13 bis 15 Prozent steigern. Man gehe von einer anhaltenden Erholung bei den Wahleingriffen aus, hiess es im Communiqué.
Um das Geschäft weiter zu stärken, erhöht Medartis ausserdem die Beteiligung an dem Unternehmen Kerimedical von ursprünglich 25 Prozent auf knapp 30 Prozent. Man habe kürzlich mit den privaten Gründern eine Vereinbarung über den Erwerb einer zusätzlichen Beteiligung von 18 Prozent zu einem Kaufpreis von rund 18 Millionen unterzeichnet.
Im Oktober schuf Medartis schliesslich noch die neue Führungsposition des Chief Operating Officer (COO) und besetzte sie mit dem 47-jährigen Mario Della Casa. Und Dominik Ellenrieder tritt aus dem Verwaltungsrat zurück. Er wurde im Communiqué von Verwaltungsratspräsident Marco Gadola verdankt. (awp/mc/ps)