Basel – Der Medizinaltechniker Medartis ist im Geschäftsjahr 2021 dank einer anhaltend hohen Nachfrage in allen Regionen stark gewachsen. Unter dem Strich ist denn auch die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Gleichzeitig wird das US-Geschäft mit einer Übernahme weiter ausgebaut.
Beim Umsatz erzielte das Unternehmen 2021 ein Plus von gut einem Viertel auf annähernd 160 Millionen Franken, wie Medartis am Montag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum knapp ein Viertel.
Auf Gewinnseite hat die Gruppe den EBITDA im vergangenen Jahr auf 27,4 Millionen (+44,3%) erhöht. Die entsprechende Marge stieg um 2,3 Prozentpunkte auf 17,2 Prozent. Den Betriebsgewinn hat Medartis vervielfacht auf 11,1 Millionen (Vorjahr: 3,1 Mio). Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 6,9 Millionen Franken nach einem Verlust von 0,9 Millionen im 2020.
Das gute Abschneiden verdanke man vor allem einem sich weiter verbessernden Geschäftsklima – und dies obschon es in vielen Ländern immer noch Einschränkungen durch die Pandemie gab. Die Region EMEA bleibe nach wie vor die grösste. Mit der erfolgreichen Kommerzialisierung des KeriMedical-Portfolios habe das Unternehmen seine Hand- und Handgelenkgeschäft in Deutschland, Österreich und Grossbritannien weiter gestärkt, heisst es in der Mitteilung weiter.
US-Markt wird gestärkt
Auf dem wichtigen US-Markt habe die Gruppe den Vertrieb gestärkt und in Schulungs- und Ausbildungskapazitäten investiert. Die nun angekündigte Übernahme von Nextremity Solutions passe strategisch hervorragend. Das US-Unternehmen ist laut Mitteilung auf orthopädische Lösungen für die Behandlung von Knochenbrüchen und -deformitäten spezialisiert. «Externen Marktforschungsergebnissen zufolge gehört der 5 Milliarden-US-Dollar grosse US-amerikanische Extremitätenmarkt zu den am schnellsten wachsenden Bereichen in der Orthopädie, was auf neue Behandlungskonzepte und demografische Trends zurückzuführen ist», heisst es in der Mitteilung weiter. Gerade das Wachstum auf dem US-Markt zählt zu den ausgewiesenen Prioritäten des Unternehmens.
Die ersten Produkte von Nextremity Solutions mit signifikantem Umsatzpotenzial sollen Anfang 2023 auf den Markt kommen und werden daher keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung des Unternehmens für 2022 haben. Der Gesamtkaufpreis werde sich auf bis zu 70 Millionen US-Dollar belaufen. Neben einer anfänglichen Barzahlung von 40 Millionen bei Abschluss sehe der Kaufvertrag Meilenstein- und erfolgsabhängige Zahlungen von bis zu 30 Millionen vor, die vom Erfolg der Produkteinführung abhängen. Die Transaktion werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen sein.
Für das bereits laufende Geschäftsjahr 2022 stellt Medartis ein organisches Umsatzwachstum von 20 Prozent in Aussicht. Allerdings sei der Zeitpunkt einer vollständigen Erholung von der Pandemie in einigen Regionen noch immer ungewiss. Dennoch gehe man davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verbessere und die meisten Volkswirtschaften in den kommenden Monaten zu normaleren Geschäftsbedingungen zurückkehren werden. Die zugrundeliegende EBITDA-Marge dürfte sich 2022 um etwa 1 Prozentpunkt verbessern. (awp/mc/ps)