Medartis muss nach erstem Halbjahr Prognose senken
Basel – Medartis ist im ersten Halbjahr 2024 schwächer gewachsen als erwartet. Daher muss das Basler Medizinaltechnik-Unternehmen seine Jahresziele leicht senken.
Das Wachstum in den Regionen Lateinamerika und Asien/Pazifik sei tiefer gewesen als erwartet, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Insgesamt legte der Nettoumsatz von Januar bis Juni um 7,9 Prozent auf 111,5 Millionen Franken zu.
Den grössten Beitrag zu diesem Wachstum leistete das Geschäft in der Region EMEA. Hier kletterten die Einnahmen um 15,5 Prozent auf 59,5 Millionen Franken. Derweil waren die USA das am schnellsten wachsende Gebiet im ersten Semester mit einem Plus von 16,6 Prozent auf 23,2 Millionen.
Das Wachstum in den Regionen APAC (-1,3%) und LATAM (-10,5%) blieb laut den Firmenangaben hingegen hinter den Erwartungen zurück. So sei Australien von staatlich verfügten Preissenkungen beeinflusst gewesen und in Brasilien habe es Veränderungen im privaten Versicherungssektor gegeben.
Aufgeschlüsselt nach Produktkategorien wuchs das Geschäft mit den unteren Extremitäten um deutliche 20,7 Prozent auf 20,0 Millionen. Der grösste Geschäftsbereich, die oberen Extremitäten, verzeichnete ein Umsatzplus von 12 Prozent auf 72,8 Millionen.
Auf Gewinnseite erzielte Medartis in den ersten sechs Monaten einen adjustierten EBITDA von 16,3 Millionen Franken und damit 1,5 Millionen mehr, als im Vorjahr ausgewiesen wurden. Die Zahlen sind um die Kosten eines IT-Angriffs bereinigt, der das Unternehmen im Frühjahr 2023 beschäftigt hatte.
Die entsprechende Marge liegt somit bei 14,6 Prozent. Unter dem Strich weist Medartis einen Gewinn von 2,6 Millionen Franken aus. Die Kosten zur Bereinigung des IT-Vorfalls hatten im ersten Semester 2023 noch zu einem Nettoverlust von 0,8 Millionen geführt.
Trotz Senkung zuversichtlich
Für den weiteren Geschäftsverlauf muss das Unternehmen etwas zurückbuchstabieren und senkt die Jahresprognose leicht. Demnach peilt Medartis neu in Lokalwährungen ein Wachstum von 12 bis 15 Prozent an nach bisher versprochenen 15 bis 17 Prozent. Man sei aber nach wie vor zuversichtlich, den Gesamtmarkt zu übertreffen, betonte Medartis.
Die Marge werde sich in der zweiten Jahreshälfte weiter verbessern, wobei etwa das geplante Auslaufen der weniger rentablen Auftragsfertigung helfen werde. Gleichwohl fällt auch die neue Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge («rund 15% je nach Umsatzentwicklung») etwas tiefer aus. Im Frühjahr hatte Medartis noch versprochen, die Marge solle gegenüber 2023 (15,9%) um rund einen Prozentpunkt verbessert werden. (awp/mc/ps)