Medartis senkt Jahresprognose wegen Umfeld

Medartis-CEO Christoph Brönnimann. (Foto: Medartis)

Medartis-CEO Christoph Brönnimann. (Foto: Medartis)

Basel – Das Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis hat im ersten Halbjahr 2022 zwar mehr Umsatz erzielt, die Profitabilität hingegen hat unter einer Übernahme in den USA gelitten. Aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds senkt Medartis zudem die Jahresprognose.

Der Umsatz wuchs im ersten Semester 2022 gegenüber dem Vorjahr um 17,2 Prozent auf 88,4 Franken, wie der Basler Medizintechniker am Dienstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum 18,0 Prozent.

Die gekaufte US-Firma Nextremity Solutions (NSI) habe auch schon 1,5 Millionen zum Umsatz beigetragen. Die Integration der US-Firma verläuft gemäss Medartis nach Plan. Erste Produkte würden im vierten Quartal auf den Markt kommen.

Die Verkäufe in den USA blieben mit einem Wachstum von rund einem Fünftel aber hinter internen Erwartungen zurück, heisst es weiter. Dafür ist die Region Lateinamerika mit 53,1 Prozent am stärksten gewachsen. Auch im EMEA-Raum – dem grössten Markt – stiegen die Verkäufe um 15,3 Prozent. Bisher sei das Unternehmen von grösseren Unterbrechungen der Lieferkette oder Lieferengpässen verschont geblieben.

Betriebsgewinn belastet
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA sank nach einem starken Vorjahressemester um rund 30 Prozent auf 9,9 Millionen Franken. Die entsprechende Marge belief sich auf 11,2 Prozent nach 18,3 Prozent im Vorjahr. Der operative Gewinn (EBIT) nahm ebenfalls um rund 80 Prozent auf 1,3 Millionen Franken ab. Die Marge werde dabei durch M&A-Transaktions-, Integrations- und US-Aufbaukosten (-5,1 Prozentpunkte) sowie durch Wechselkurseffekte beeinträchtigt.

Wie bereits ausgeführt, führte die Übernahme von NSI zu einmaligen Transaktions- und Integrationskosten sowie zu einer vorübergehenden Margenverwässerung, da die wichtigsten Produkte erst 2023 auf den Markt kommen werden. Entwicklungs- und Betriebskosten fielen aber bereits im Vorfeld an. Ohne die NSI-Akquisition wäre der normalisierte EBIT im ersten Halbjahr 2022 um 16 Prozent auf CHF 5,8 Millionen gestiegen, betonte das Unternehmen.

Unter dem Strich verblieb weder ein Gewinn noch ein Verlust nach einem Reingewinn von 7,1 Millionen im ersten Halbjahr 2021.

Ausblick gesenkt
Für das Gesamtjahr revidiert das Unternehmen aufgrund des aussergewöhnlichen wirtschaftlichen Umfelds die Prognose. Neu peilt das Basler Medizintechnik-Unternehmen ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen und inklusive der Akquisition «im hohen Zehnerprozentbereich» an (bisher: 20 Prozent).

Zudem rechnet Medartis damit, dass die EBITDA-Marge 2022 um etwa 1 bis 2 Prozentpunkt zurückgehen wird (2021: 17,2%). Bisher rechnete der Konzern mit einer geringen Verbesserung. awp/mc/ps)

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