Basel – Der Medizinaltechniker Medartis ist im ersten Halbjahr 2021 organisch stark gewachsen und hat es nach einem Verlust in der Vorjahresperiode wieder deutlich in die Gewinnzone zurückgeschafft. Vor allem in den USA verzeichnete das Unternehmen ein deutliches Wachstum.
Der Umsatz stieg im ersten Semester gegenüber dem Vorjahr um 29,1 Prozent auf 73,6 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum 29,2 Prozent.
Das Betriebsgewinn (EBITDA) stieg in der Folge um fast das Dreifache auf 14,1 Millionen. Die entsprechende Marge stieg um 10 Prozentpunkte auf 19,2 Prozent. Auf Stufe EBITDA erzielte Medartis nach einem knappen Verlust im Vorjahr nun einen Betriebsgewinn von 6,3 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 7,1 Millionen Franken nach einem Verlust von 5,8 Millionen im ersten Semester 2020.
Mehr Operationen
Geholfen hat Medartis laut CEO Christoph Brönnimann unter anderem eine verstärkte Kundenakquise, Produkteinführungen aber auch ein Anstieg der chirurgischen Eingriffe. Gewachsen sind alle Regionen deutlich, am stärksten aber die USA.
Dort wurde gegenüber dem Vorjahr um Wechselkurseffekte bereinigt fast 50 Prozent mehr Umsatz generiert. Weil es in den USA mehr Geschäfts- und Freizeitaktivitäten gab, führte das zu einer Zunahme von Unfällen und Sportverletzungen, was wiederum günstig ist für Medartis.
Das Wachstum im US-amerikanischen Markt ist eine der Prioritäten des Unternehmens. Um weitere Marktanteile zu gewinnen, habe das lokale Management seine Wachstumspläne durch die Rekrutierung zusätzlicher Aussendienstmitarbeiter beschleunigt. Neben dem wachsenden Vertriebsnetz hätten aber auch die Neuaufteilung der Verkaufsgebiete und die Anpassung des Vergütungssystems zur erfreulichen Geschäftsentwicklung beigetragen, heisst es. Zudem habe Medartis begonnen, mehr Ausbildung und Schulung anzubieten.
Ausblick erhöht
Für das Gesamtjahr 2021 hat Medartis dank der günstigen Entwicklung seine Guidance angehoben. Neu erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent in Lokalwährungen. Weiterhin erwartet Medartis zudem eine stabile EBITDA-Marge. Diese hatte letztes Jahr bei 16 Prozent gelegen.
Der Medartis-Verwaltungsrat hat für die Nachfolge von zwei ihrer an der nächsten Generalversammlung vom April 2022 ausscheidenden Verwaltungsräte neue Verwaltungsratsmitglieder vorgeschlagen. Es sind Nadia Trolli Schmidt, die bei der Wirtschaftskanzlei Vischer tätig ist, sowie den Medizintechnik-Experte Ciro Roemer.
Im April ziehen sich die beiden bisherigen Verwaltungsräte Jürg Greuter und Roland Hess aus dem Gremium zurück. (awp/mc/ps)