(Foto: Mario Heinemann/pixelio.de)
Zug – Der Medikamentenmarkt Schweiz hat sich im vergangenen Jahr rückläufig entwickelt. Er ging wertmässig um 0,1% auf 5,077 Mrd Franken zurück. (Vorjahr 5,084 Mrd Franken). Diese Entwicklung sei auf Preissenkungsmassnahmen insbesondere bei den patentgeschützten Medikamenten, die Förderung des Preiswettbewerbes im patentfreien Bereich und als Folge auf ein starkes Generikawachstum zurückzuführen, schreibt die Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz vips in einer Mitteilung. Ohne diese Massnahmen wäre der Medikamentenmarkt um 4,4% gewachsen.
Trotz der kontinuierlichen Zunahme der Bevölkerung und des wachsenden Anteils der älteren Generation, der Zunahme von chronischen Erkrankungen und der Erweiterung der Medikamentenpalette mit neuen, innovativen Produkten entwickelte sich der Medikamentenmarkt wertmässig im letzten Jahr negativ. Grund für diese Entwicklung sind die Preisänderungen der Medikamente sowie das Wachstum des Generikamarktes. Damit bestätige sich, dass die 2012 eingeführten regelmässigen Preisüberprüfungen von Medikamenten und auch die Massnahmen zur Förderung der preisgünstigeren Generika zielführend seien, hält vips in einer Mitteilung fest.
Generika legen überdurchschnittlich zu
Die Analyse der Marktdaten von IMS Health ergeben für das Jahr 2013 einen wertmässigen Gesamtumsatz zu Fabrikabgabepreisen von 5,077 Mrd Franken, im Vergleich zu 5,084 Mrd Franken im Vorjahr, was einem Rückgang von 0,1% entspricht. Die Anzahl verkaufter Medikamentenpackungen nahm von 207,6 Mio. im Jahr 2012 um 1,0% auf 209,8 Mio. im Jahr 2013 zu. Die Generika legten überdurchschnittlich 6,8% zu und erreichten damit einen Umsatz von 584 Mio Franken. Der Anteil der Medikamentenkosten in der Schweiz ist gemäss Bundesamt für Statistik ist von 2005 bis 2011 von 10,6% auf 9,4% zurückgegangen und ist damit heute markant geringer als in den Vergleichsländern Italien, Frankreich, Deutschland, Schweden, Österreich und Grossbritannien (Quelle: OECD).
Rückgang auch im kassenpflichtigen Markt
Die neuen innovativen Medikamente werden wegen ihrem hohen Nutzen in der Regel auf die Spezialitätenliste aufgenommen und damit kassenpflichtig, was in den Vorjahren ein überdurchschnittliches Wachstum in diesem Marktsegment verursachte. Im Jahr 2013 verlief auch dieser Markt mit 0,3% negativ und belief sich auf 4,121 Mrd Franken. Diese Entwicklung werde zwangsläufig zu einer Verminderung des Kostenanteils der Medikamente in der obligatorischen Krankenversicherung führen, so vips.
Aussichten für die nächsten Jahre
Die regelmässigen Preisüberprüfungen werden gemäss vips auch in diesem Jahr zu substanziellen Preissenkungen führen. IMS Health rechnet deshalb für die kommenden zwei Jahre mit einem kumuliert praktisch unveränderten Medikamentenmarkt. 2015 soll nach den Plänen des Bundesrates ein neues Preismodell eingeführt werden, das den verstärkten Einbezug des Nutzens der Medikamente erlauben soll. Gemäss Thomas Binder, Geschäftsführer der vips, fordert sein Pharmaverband für dieses neue Preismodell in erster Linie eine weniger starke Gewichtung der Auslandpreise und den Miteinbezug der Kaufkraftparitäten, um u.a. Wechselkursvolatilitäten abfedern zu können. (vips/mc/pg)