Zug – Der Industriekonzern Medmix hat 2023 zwar leicht mehr umgesetzt als im Jahr davor, ist damit aber deutlich weniger profitabel gewesen. Vor allem ein Lagerabbau hat sich negativ auf Wachstum und Gewinn ausgewirkt.
Der Umsatz stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 2,0 Prozent auf 486,6 Millionen Franken. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte resultierte ein organisches Wachstum von 1,1 Prozent, wie die Spezialistin für Verabreichungsgeräte etwa im Gesundheits- und Dentalbereich am Donnerstag mitteilte.
Das Segment Drug Delivery, Chirurgie und Beauty habe ein «starkes» zweistelliges organisches Umsatzwachstum erzielt, hiess es weiter. Das Segment Dental- und Industrie habe einen zweistelligen Umsatzrückgang erlitten wegen des anhaltenden Lagerabbaus im Dentalbereich.
Der operative Gewinn (adj. EBITDA) sank derweil um 11,7 Prozent auf 93,1 Millionen Franken und die entsprechende Marge um drei Prozentpunkte ging auf noch 19,1 zurück. Bruttogewinn und EBITDA-Marge seien von den niedrigeren Volumen beeinträchtigt worden, heisst es. Unter dem Strich verblieben als Reingewinn lediglich noch 0,3 Millionen nach 11,6 Millionen Franken im Jahr davor.
So ganz überraschend kommen die Zahlen nicht. Medmix hatte im vergangen Oktober gewarnt, dass für 2023 lediglich noch mit einer mehr oder weniger flachen organischen Umsatzentwicklung und einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 19 und 20 Prozent zu rechnen sei. Davor war noch von einem Wachstum von 5 bis 7 Prozent und einer Marge von rund 22 Prozent die Rede gewesen.
Der Dividendenantrag zu Handen der Generalversammlung liegt trotz dem starken Gewinnrückgang bei unveränderten 50 Rappen je Aktie.
Mittelfristziele überdenken
Für das laufende Jahr 2024 gibt sich die 2021 vom Winterthurer Industriekonzern Sulzer abgespaltene Medmix zurückhaltend. Das Management erwartet ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 20 Prozent. Diese Prognose berücksichtige insbesondere den unsicheren Zeitpunkt der Umsatz- und Gewinnerholung in den Marktsegmenten Dental und Industrie.
In Verbindung mit dem schrittweisen Hochfahren der Produktionseffizienz im spanischen Valencia werde die erwartete Verbesserung der Konzernrentabilität stark auf die zweite Jahreshälfte ausgerichtet sein, heisst es weiter. Sollte die Erholung der Absatzmengen, insbesondere im Dentalmarktsegment, früher eintreffen als erwartet, könnte die bereinigte EBITDA-Marge höher ausfallen als genannt.
An den längerfristigen Ambitionen ändere derweil nichts, heisst es. Man werden die mittelfristigen Ziele überdenken, wenn sich die erwartete Erholung des Geschäfts Ende 2024 bestätigen sollte.
Grundsätzlich profitiere Medmix von unveränderten Fundamentaldaten innerhalb seiner Nischen-Märkte, wobei der margenstärkere Geschäftsbereich Healthcare schneller wachsen sollte als der Bereich Consumer & Industrial, und das Gesamtwachstum werde den operativen Leverage verbessern. Ausserdem sollen weitere wertsteigernde Akquisitionen den Produktmix und die Wettbewerbsposition stärken. (awp/mc/pg)