Zug – Die Industriegruppe Medmix hat im ersten Halbjahr mit ihrem Ergebnis enttäuscht. Sowohl der Umsatz als auch der Reingewinn gingen zurück. Und für das Gesamtjahr kassiert Medmix nun den bisherigen Ausblick.
Konkret sank der Umsatz von Januar bis Juni um 2,8 Prozent auf 241,2 Millionen Franken, wie der Spezialist für Verabreichungs- und Applikationsgeräte am Donnerstag mitteilte. Auch im ersten Semester 2022 war der Wert noch deutlich höher ausgefallen.
Dabei spielte auch der Schweizer Franken eine Rolle. Währungseffekte drückten das Ergebnis um 2,0 Prozent. Währungsbereinigt resultierte letztlich sogar ein negatives organisches Wachstum von 6,1 Prozent (VJ 1,3%). Dabei entwickelten sich die beiden Unternehmensbereiche Healthcare (-7,0%) und Consumer & Industrial (-0,4%) allerdings sehr unterschiedlich.
Auch die ausgewiesenen Ertragszahlen waren rückläufig. Das Betriebsergebnis (adjustierter EBITDA) blieb mit 46,0 Millionen Franken (VJ 49,7 Mio) ebenso wie die entsprechende Marge mit 19,1 Prozent (VJ 20,0%) unter dem Vorjahr. Das Nettoergebnis reduzierte sich auf 5,2 Mio. von 7,3 Mio. Mit diesen Zahlen verfehlte Medmix auch die Erwartungen der von AWP befragten Analysten.
Trotzdem zeigte sich der neue CEO René Willi in der Mitteilung optimistisch. «Ich bin überzeugt, dass wir alle Elemente haben, um ein weltweit führendes Unternehmen für hochpräzise Verabreichungsgeräte für das Gesundheitswesen, für Konsumenten und für industrielle Endmärkte zu werden», wird er zitiert.
Willi hat Anfang Juni die Nachfolge von Girts Cimermans angetreten und kommt von der Global Oral Reconstruction Group des globalen US-Gesundheitskonzerns Henry Schein.
Prognose gesenkt
Mit Blick auf das Gesamtjahr senkt die 2021 aus dem Winterthurer Industriekonzern Sulzer ausgegliederte Medmix nun ihre bisherige Prognose. Neu rechnet das Management mit einem stagnierenden bis negativen organischen Umsatzwachstum (bisher +4 bis 6%) und einer bereinigten EBITDA-Marge von 18 bis 19 Prozent (bisher mindestens 20%).
Initiativen zur operativen Verbesserung seien eingeleitet worden, teilte das Unternehmen weiter mit. «Die Ergebnisse des ersten Halbjahres und die neue Prognose für 2024 entsprechen weder unseren Fähigkeiten noch unseren Ambitionen», wurde der neue CEO zitiert. Mit den eingeleiteten Massnahmen solle Medmix wieder in eine «Ära des profitablen Wachstums» zurückgeführt werden.
Medmix ist ein weltweiter Anbieter von hochpräzisen Verabreichungssystemen in den Endmärkten Gesundheitswesen, Konsumgüter und Industrie. Das Unternehmen beschäftigt rund 2’700 Mitarbeitende. (awp/mc/ps)