Zug – Der Industriekonzern Medmix blickt auf ein durchzogenes erstes Semester 2023 zurück. Der Umsatz ging zurück und die Gewinnzahlen litten unter einem ungünstigen Produktmix sowie der Umstellung der Produktion. Der Ausblick wurde leicht gesenkt.
Der von Januar bis Juni geneierte Umsatz ging um 1,0 Prozent auf 248,1 Millionen Franken zurück, wie der Spezialist für Verabreichungsgeräte und solche zum Auftragen von Flüssigkeiten am Donnerstag mitteilte.
Eine Rolle spielte auch der Schweizer Franken. Denn um Währungseffekte bereinigt resultierte ein organisches Wachstum von 1,3 Prozent. Dabei schnitten die beiden Geschäftsbereiche Healthcare (-10,7%) sowie Consumer & Industrial (+6,9%) sehr unterschiedlich ab.
Auch die ausgewiesenen Gewinnzahlen waren rückläufig. Der operative Gewinn (adj. EBITDA) sank um 17,3 Prozent auf 49,7 Millionen Franken und die entsprechende Marge ging auf 20,0 Prozent (VJ 24%) zurück.
Verschiebung der Produktion kostet
Medmix zufolge litt die Profitabilität unter den tieferen Aufträgen im profitablen Dental-Segment. Und im Industriesegment belastete die Umstellung der Produktion.
Im Vorjahr hatte die polnische Regierung die Einstellung der Produktion angewiesen, da der russische Oligarch Viktor Vekselberg an Medmix beteiligt ist. Dies verursachte Anlaufkosten für eine neue Anlage in Spanien. Diese soll den Angaben zufolge noch vor Ende 2023 volle Kapazität erreichen.
Die Entkonsolidierung von Medmix Polen kostete 14,6 Millionen Franken. Unter dem Strich sank der Überschuss auf 7,3 Millionen von 9,2 Millionen Franken. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Tiefere Prognose
Für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert Medmix nach wie vor ein Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent. Die Voraussage für die EBITDA-Marge wurde hingegen leicht auf 22 Prozent von 23 Prozent gesenkt.
Mit der leicht tieferen Guidance für die Marge trage man dem Umstand Rechnung, dass nicht ganz klar sei, wann in der zweiten Jahreshälfte das Marktsegment Dental sich erholen werde.
Mittelfristig strebt das Unternehmen unverändert ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 8 Prozent sowie eine adjustierte EBITDA-Marge von 30 Prozent an.
Die 2021 von Sulzer abgespaltene Medmix ist ein Weltmarktführer im Bereich von Präzisionsgeräten zum Mischen, Dosieren und Applizieren von Flüssigkeiten und beschäftigt fast 2200 Mitarbeitende. (awp/mc/ps)