Zug – Der Industriekonzern Medmix hat im Geschäftsjahr 2022 den Umsatz gesteigert, die operative Gewinnmarge lag wegen der Schliessung des Geschäfts in Polen und wegen der höheren Beschaffungspreise dagegen unter dem Vorjahr. Sie soll im laufenden Jahr aber wieder steigen.
Der Umsatz legte um 4,3 Prozent auf 477,1 Millionen Franken zu, wie der 2021 von Sulzer abgespaltene Spezialist für Verabreichungsgeräte und solche zum Auftragen von Flüssigkeiten am Mittwoch mitteilte.
Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte resultierte ein organisches Wachstum von 5,7 Prozent. Zur Umsatzzunahme haben beide Geschäftsbereiche – Healthcare (+9%) sowie Consumer & Industrial (+4%) – beigetragen.
Der operative Gewinn (adj. EBITDA) ging hingegen um knapp 8 Prozent auf 105,4 Millionen Franken und die entsprechende Marge auf 22,1 Prozent (VJ 25,0%) zurück. Grund dafür waren insbesondere die Verzögerung bei der Weitergabe der höheren Einkaufspreise, höhere Kosten wegen der Verschiebung des Polen-Geschäfts sowie ein etwas anderer Produktemix.
Schliessung in Polen drückt Reingewinn
In Polen musste Medmix auf Geheiss der Regierung bekanntlich die Produktion einstellen, da der russische Oligarch Viktor Vekselberg an Medmix beteiligt ist. Beim Reingewinn schlugen die entsprechenden Sonderkosten mit 24 Millionen Franken zu Buche. Dazu kamen 6 Millionen an Kosten für den Ausbau der Produktion ausserhalb Polens.
So reduzierte sich das Ergebnis unter dem Strich um knapp 74 Prozent auf 11,6 Millionen Franken. Der Dividendenantrag zu Handen der Generalversammlung liegt dennoch bei unveränderten 50 Rappen je Aktie.
Beim Umsatz hat Medmix etwas besser abgeschnitten als gemäss AWP-Konsens prognostiziert, beim Reingewinn hingegen etwas schwächer.
Für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert Medmix ein Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent sowie eine EBITDA-Marge von 23 Prozent. Zum Wachstum beitragen dürften dabei alle Geschäftsbereiche, während die Marge von einem besseren Produktemix profitieren dürfte.
Mittelfristig strebt das Unternehmen ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 8 Prozent sowie eine adjustierte EBITDA-Marge von über 30 Prozent an. Bisher lautete das Ziel für den Umsatz auf +8 bis +10 Prozent.
Das Margenziel hat sich wegen der Schliessung des Geschäfts in Polen und dem Neuaufbau in Valencia kurzfristig etwas nach hinten verschoben. Es werde aber durch die neue Aufstellung in Valencia mittelfristig auch gestärkt. Helfen dürfte laut Medmix zudem, dass der rentablere Geschäftsbereich Healthcare schneller wachsen dürfte als der Bereich Consumer & Industrial. (awp/mc/ps)
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