Neuenburg – Die vierteljährlichen Indikatoren des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen im 1. Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Beschäftigungswachstum von 0,8 Prozent. Das Wachstum ist wiederum hauptsächlich im tertiären Sektor (+1,0%) zu beobachten. Allerdings haben die Anzahl der offenen Stellen (-6,0%) und der Indikator der Beschäftigungsaussichten (-1,5%) abgenommen, während die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung (+0,3%) gegenüber dem Vorjahresquartal leicht angestiegen sind.
Gemäss der Beschäftigungsstatistik zählte die Schweiz im 1. Quartal 2015 insgesamt 4,225 Millionen Beschäftigte, was einer Zunahme von 0,8 Prozent innert Jahresfrist entspricht. Im sekundären Sektor verharrte das Beschäftigungswachstum auf 0,2 Prozent (+2000 Stellen) und im tertiären Sektor nahm es zu (+31‘000 Stellen, +1,0%). In Vollzeitäquivalenten belief sich das Beschäftigungsvolumen insgesamt auf 3,566 Millionen (+0,8%), wobei das Wachstum im sekundären Sektor weniger stark ausfiel (+2000 Einheiten, +0,1%) als im tertiären Sektor (+27‘000 Einheiten, +1,1%). Bei den saisonbereinigten Werten ist die Beschäftigung im sekundären Sektor im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen (+0,1%), während sie im tertiären Sektor leicht gesunken ist (-0,1%). Aufgrund der Entwicklung des Indikators der Beschäftigungsaussichten (1,03; -1,5%) dürfte die Beschäftigung im kommenden Quartal weiter ansteigen, wenn auch langsamer als im Vorjahr. Allerdings wurden im aktuellen Quartal 3200 offene Stellen weniger gezählt als im vergangenen Jahr (-6,0%) und die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung haben um 0,3 Prozent zugenommen.
Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren und Branchen
Der sekundäre Sektor ist im Jahresvergleich durch eine leichte Beschäftigungszunahme gekennzeichnet. Eine positive Entwicklung zeigte zum Beispiel das Baugewerbe (+2000; +0,6%). Im tertiären Sektor hat sich das Beschäftigungswachstum verlangsamt. Für die Mehrheit der Branchen wurde aber wiederum eine positive Entwicklung innert Jahresfrist gemessen. Die grössten positiven Veränderung gab es in den Branchen «Telekommunikation» (+2000; +7,0%) und «Gesundheitswesen» (+13‘000; +4,4%).
Beschäftigte nach Grossregionen
Im 1. Quartal 2015 wurde im Jahresvergleich für alle 7 Grossregionen eine Beschäftigungszunahme gemessen. Der stärkste Anstieg zeigte sich in den Regionen Nordwest- und Zentralschweiz (je +1,2%). Im sekundären Sektor verzeichnete nur die Region Espace Mittelland eine Abnahme der Beschäftigung (-1,0%), im tertiären Sektor wurde in allen Grossregionen eine Beschäftigungszunahme gemessen.
Offene Stellen
Im 1. Quartal 2015 wurden in der gesamten Wirtschaft 3200 offene Stellen weniger gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (-6,0%). Im sekundären Sektor nahm die Anzahl um 15,9 Prozent ab und im tertiären Sektor um 2,5 Prozent. Die Quote der offenen Stellen entspricht einem Anteil von 1,1 Prozent der Arbeitsnachfrage im sekundären und von 1,2 Prozent im tertiären Sektor.
Beschäftigungsaussichten
Im 1. Quartal 2015 repräsentierten die Unternehmen, welche den Personalbestand im nächsten Quartal beibehalten wollen, 71,9 Prozent der Gesamtbeschäftigung. Diejenigen, die eine Zunahme beziehungsweise einen Abbau meldeten, umfassten 10,0 respektive 5,5 Prozent und die, welche sich zu dieser Frage nicht äusserten, machten 12,6 Prozent der Beschäftigten aus. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten, der aus diesen Angaben berechnet wird, ist gegenüber dem Vorjahr gesunken (1,03; -1,5%), lag aber weiterhin über dem Wert von 1,00, sowohl im sekundären als auch im tertiären Sektor. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass der Personalbestand im nächsten Quartal im Allgemeinen ansteigen oder zumindest gleich bleiben wird. Die günstigsten Aussichten gibt es wieder in der Branche «Informationstechnologische und Informationsdienstleistungen» (1,09; -3,1%), auch wenn der Indikator im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. In den Branchen «Herstellung von Metallerzeugnissen » (0,97; -8,4%), «Maschinenbau » (0,99; -8,4%) und «Gastgewerbe» (0,99; -1,6%) liegt der Indikator unter dem Wert von 1,00. Hier muss im nächsten Quartal mit einem Beschäftigungsrückgang gerechnet werden.
Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal
Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der Indikator der Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal im sekundären Sektor (37,0%; +2,0%) angestiegen, während er im tertiären Sektor (28,5%; -0,2%) leicht gesunken ist. (BFS/mc/ps)