Mehr Firmenkonkurse im ersten Halbjahr
Zürich – Die Zahl der Firmenkonkurse infolge Überschuldung ist in der Schweiz im ersten Halbjahr 2015 um 1,6% auf 2’267 gestiegen. Alleine im Juni betrug der Anstieg 41% auf 402. Rechne man die Entwicklung auf das ganze Jahr hoch, müsse bei gleichbleibendem Trend mit rund 4’530 Pleiten gerechnet werden. Das würde einem Anstieg um 6,8% entsprechen, teilte der Schweizerische Verband Creditreform am Donnerstag mit.
Die Zahl der Insolvenzen infolge von Mängeln in der Organisation (OR 731b) nahm derweil von Januar bis Juni um 7,4% auf 778 Fälle ab. Bis Ende Jahr rechnet Creditreform hier mit einem Rückgang um 4,1% gegenüber dem Vorjahr. Für die Unternehmen der Schweiz sei das konjunkturelle Umfeld härter geworden, insbesondere nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze im Januar durch die SNB, so Creditreform.
Knapp 54% aller im Zeitraum Januar bis Juni publizierten Insolvenzen hätten Firmen betroffen, die jünger als 5 Jahre waren. Bei den Einzelunternehmen liege der Wert gar bei 70%. Insgesamt gingen also drei Viertel aller Insolvenzen auf Unternehmen zurück, die noch nicht 10 Jahr alt seien. Nach Rechtsform betrachtet fielen 46% der Insolvenzen auf Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH).
Zahl der Neueintragungen rückläufig
Die Zahl der Neueintragungen von Firmen sank derweil im ersten Semester um 2,3%, während die Löschungen um 2,8% stiegen. Daraus ergibt sich ein negativer Wachstumssaldo von knapp 13%. Die Prognose für das Gesamtjahr geht von 1,1% mehr Eintragungen, 3,3% mehr Löschungen und einem Nettorückgang von 3,5% an Handelsregister-Eintragungen aus.
Die Zahl der Privatkonkurse stieg im ersten Semester 2015 um 8,2% auf 3’774 an. (awp/mc/ps)