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Bern – Der Marktanteil der Eisenbahn im alpenquerenden Güterverkehr ist 2015 erneut gestiegen. Mit 69 Prozent wurde der höchste Wert seit 2001 erreicht, als mit der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der schrittweisen Erhöhung der Gewichts-Limite auf 40-Tonnen neue Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Die Anzahl Fahrten schwerer Güterfahrzeuge ging im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 1,010 Millionen zurück.
Mit rund 27 Millionen Tonnen (+ 3,3 Prozent), die mit der Bahn befördert wurden, setzt sich das seit 2012 beobachtbare Wachstum fort, wie aus den vom Bundesamt für Verkehr veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Grund dafür sind vor allem die Verbesserung der Wirtschaftslage in Deutschland und Italien, die vergleichsweise hohe Verfügbarkeit der Eisenbahninfrastruktur und die Fortführung der flankierenden Massnahmen zur Förderung der Verlagerung (LSVA, Nacht- und Sonntagsfahrtverbot, Ausbau der Bahninfrastruktur usw.). Besondere Auswirkungen der Frankenstärke und der tiefen Dieselpreise auf die transportierten Mengen seien hingegen nicht erkennbar gewesen, heisst in einer Medienmitteilung des BAV.
Das höchste Wachstum verzeichnete die Lötschberg-Simplon-Achse. Die Gotthardachse spielte ein etwas weniger wichtige Rolle als sonst, weil auf dem Luino-Ast Bauarbeiten stattfanden. Der klassische Wagenladungsverkehr verzeichnete erneut das höchste Wachstum (+ 7,1 Prozent). 2015 verkehrten erstmals über 100‘000 schwere Güterfahrzeuge auf der Rollenden Landstrasse (RoLa) über den Simplon. Dominant blieb indes der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) mit einem Marktanteil am gesamten alpenquerenden Schienengüterverkehr von 63 Prozent.
Anzahl Lastwagenfahrten sank auf das Niveau von 1995
Die Menge der Güter, die per Lastwagen oder Sattelschlepper transportiert wurde, nahm um 3,4 Prozent auf 12 Millionen Tonnen ab. Unter dem Strich wurden auf den vier Schweizer Alpenübergängen 1,010 Millionen Fahrten schwerer Fahrzeuge verzeichnet. Das sind rund 22‘000 oder 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2014. Die Zahl der Fahrten sank damit auf das Niveau vor 20 Jahren, wobei zu berücksichtigen ist, dass das gesamte Transportaufkommen damals geringer war. Auch wenn der Strassengüterverkehr am Gotthard zurückging, war dieser mit einem Anteil von 72 Prozent weiterhin der wichtigste Alpenübergang.
Mit dem Verlagerungsbericht 2015, der im vergangenen Dezember publiziert wurde, hat der Bundesrat zusätzliche Massnahmen beschlossen, um die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene weiter zu fördern: Per Anfang 2017 sollen die LSVA angepasst und den Bahnen ein zeitlich befristeter Nachlass beim Trassenpreis für die Nutzung der Transitstrecken verrechnet werden. (BAV/mc/pg)