Zug – Metall Zug erwartet im laufenden Jahr 2013 ein weiterhin anspruchsvolles Marktumfeld und wirtschaftliche Unsicherheiten. Entsprechend rechnet das Unternehmen mit einem ähnlichen Betriebsergebnis wie im Jahr 2012. Die Entwicklung in den drei Geschäftsbereichen verläuft laut Management jedoch uneinheitlich.
«Das abgelaufene Geschäftsjahr war – auch bedingt durch den starken Schweizer Franken – geprägt von einem intensiven Wettbewerb, insbesondere im Geschäftsbereich Haushaltsapparate», sagte CEO Jürg Werner an der Bilanzmedienkonferenz am Donnerstag in Zug. Zudem hätten die Kosten für den Aufbau des internationalen Geschäftes das Ergebnis belastet. «Wir wollen den Weg der Internationalisierung und der Investitionen in neue Produkte aber fortsetzen», so der CEO weiter.
Bereits im März hatte das Unternehmen über den Geschäftsgang 2012 berichtet. Der Umsatz sank um 0,9% auf 856,4 Mio CHF. Der EBIT ging um fast ein Drittel auf 66,6 Mio CHF zurück und der Reingewinn um 3% auf 61,5 Mio.
Unterschiedliche Entwicklung in den Bereichen
Bei den Haushaltsgeräten sank der Umsatz um 1,6% auf 557 Mio CHF, der EBIT gar um 16% auf 59,1 Mio. Ein Transfer vom Wohlfahrtsfond stützte diesen Wert mit einem positiven Sondereffekt von 6,3 Mio CHF. Der Bereich Infection Control mit der Belimed-Gruppe verbuchte ein Umsatzplus von 2,4% auf fast 200 Mio CHF. Das Betriebsergebnis mit einem Verlust von 8,8 Mio (VJ -2,4 Mio) habe jedoch enttäuscht. Kosten seien durch die strategische Neuausrichtung entstanden. Auch seien effizienzsteigernde Projekte nicht wie erwartet verlaufen. Hier rechnet CFO Daniel Kleist mit weiteren Belastungen im laufenden Jahr.
Wire Processing (Schleuninger Gruppe) habe die Umsatzschwäche in Europa mit Wachstum in Nordamerika und Japan ausgleichen können. Der Umsatz ging um 2,9% auf 103 Mio nur leicht zurück, während das Betriebsergebnis mit 8,8 Mio deutlicher unter dem Vorjahreswert von 13,4 Mio zu liegen kam.
Alle Geschäftsbereiche seien in attraktiven Märkten mit Wachstumspotential aktiv, fügte der Finanzchef hinzu. Auch ein Wachstum durch Akquisitionen schloss er als Option nicht aus.
Insgesamt stabiles betriebsergebnis erwartet
Für 2013 rechnet das Management bei den Haushaltsgeräten und Infection Control mit einem stabilen Umsatz sowie mit einer positiven Entwicklung bei Wire Processing. Während im ersten Bereich durch den weiter starken Preisdruck ein sinkender Wert beim EBIT erwartet wird, soll sich der Betriebsgewinn der anderen beiden Bereiche positiv entwickeln. Insgesamt werde die Gruppe ein stabiles Betriebsergebnis erreichen, so die Prognose des Unternehmens.
Verkauf Aktienpaket Zug estates als Option
Mitte 2012 war der Immobilienbereich als Zug Estates abgespalten worden. Dabei wurde ein Paket von 60’000 Namenaktien B der Zug Estates übernommen. Jetzt werde der Verkauf an institutionelle Investoren geprüft, um eine vollständige Trennung vorzunehmen, heisst es weiter. Die Beteiligung hat einen Marktwert von ca. 75 Mio CHF und der Finanzertrag würde sich auf rund 40 Mio CHF belaufen, so Metall Zug.
Sonderdividende
Die Aktionäre sollen anlässlich des Doppeljubiläums von Metall Zug und V-Zug in den Genuss einer Sonderdividende kommen und 14 CHF je Namenaktie A und von 140 CHF je Namenaktie B erhalten (VJ 5,50/55,00 CHF).
Keinen grossen Einfluss hatten die News auf die Kursentwicklung an der Börse. Die Metall Zug Namenaktie B notiert aktuell in einem festen Gesamtmarkt unverändert bei 2’250 CHF. Die nicht operativen positiven Highlights (Dividende, Veräusserung Aktien Zug Estates etc.) würden durch das schwächere Betriebsergebnis und den vorsichtigen Ausblick überschattet, heisst es in einem Analystenkommentar. (awp/mc/ps)