Metall Zug-VRP Jürgen Dormann.
Zürich – Das Industrustriekonglomerat Metall Zug rechnet auch 2011 mit einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld. Für die Gruppe könne aber nach der deutlichen Steigerung des operativen Ergebnisses im vergangenen Geschäftsjahr auch für 2011 eine Zunahme erwartet werden.
Einer quantitativen Prognose für das laufende Geschäftsjahr entzog sich CEO Stephan Wintsch am Donnerstag vor den Medien. «Wir haben letztes Jahr so schlecht geschätzt», erklärte er schmunzelnd. In der Tat hatte die Gruppe für das letzte Jahr einen Umsatz von mehr als 800 Mio und einen Betriebsgewinn von rund 85 Mio CHF in Aussicht gestellt. Diese Guidance wurde im Halbjahr auf 820 Mio resp. 100 Mio CHF erhöht. Doch auch das war zu pessimistisch: Ende März präsentierte Metall Zug für 2010 einen Umsatz von Umsatz 852,3 Mio CHF (+8%), einen EBIT 105,4 Mio (+70%) und einen Reingewinn 92,3 Mio CHF (+30%). Die Aktionäre sollen eine Dividende von 5,50 CHF je Namenaktie A und von 55,00 CHF je Namenaktie B (VJ 4,50 bzw. 45 CHF) erhalten.
Intensivierung des Preisdrucks erwartet
Der Schweizer Haushaltapparatemarkt dürfte sich zwar stabil entwickeln, es muss jedoch von einer weiteren Intensivierung des Preisdrucks ausgegangen werden, sagte Wintsch am Donnerstag. Insbesondere der im vergangenen Jahr stagnierende Auslandsumsatz konnte nicht befriedigen. «Wir werden in Zukunft versuchen, die Marke ‹V-Zug› im Ausland besser zu verkaufen», erklärte VR-Vize Philipp Buhofer. Denn der Vertrieb der eigenen Geräten unter den Namen von Partnern habe sich als wenig erfolgreich erwiesen.
Infection Control soll 3-4% wachsen
Für den Bereich Infection Control veranschlagt CEO Wintsch ein Marktwachstum von 3-4% und will mit der Firma Belimed auch in diesem Jahr mehr als das zulegen. Zweistelliges Wachstum werde aber wegen Währungseffekten nicht möglich sein. Die Profitabilität, gemessen an der EBIT-Marge, soll indes einen Schritt weiter in Richtung 10% getrieben werden. Der Markt für Kabelverarbeitungsmaschinen habe sich 2010 schneller als erwartet erholt, das Vorkrisenniveau aber noch nicht erreicht. Für 2011 werden daher von der Tochter Schleuniger bei weiterem Wachstum Marktanteilsgewinne und eine «gute» Profitabilität erwartet.
«Schatulle der Metall Zug AG bleibt für andere Zwecke reserviert»
Im Immobilienbereich sei hingegen in den nächsten Jahren mit tieferen Betriebsergebnissen zu rechnen, das bedeutende Vorleistungen für das Entwicklungsprojekt «Suurstoffi» das Ergebnis belasten werden. Insgesamt sind in dem Projekt bis zum 2016 Investitionen in Höhe von 500 Mio CHF vorgesehen. Diese sollen aus dem Cash Flow der Immobiliensparte und mit Fremdkapital finanziert werden. «Die Schatulle der Metall Zug AG bleibt für andere Zwecke reserviert», versicherte Buhofer. (awp/mc/upd/ss)