Metall Zug H1: Reingewinn steigt markant – Ausblick angehoben
Zug – Die Industriegruppe Metall Zug hat im ersten Halbjahr 2013 in allen drei Geschäftsfeldern eine leichte Umsatzsteigerung verbucht. Der EBIT ging nominal zurück, stieg bereinigt um den abgespaltenen Immobilienbereich jedoch deutlich an. Das markant höhere Finanzergebnis durch den Verkauf eines Teils der restlichen Zug Estates-Aktien liess den Reingewinn um den Faktor drei wachsen.
Die Verkäufe stiegen gegenüber der Vorjahresperiode um 5,6% auf 429,9 Mio CHF, bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte waren es +4,1%, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der EBIT ging um 8,8% auf 22,9 Mio zurück, die entsprechende Marge betrug 5,3% (VJ 6,2%). Bereinigt um den EBIT-Beitrag des im Juni 2012 abgespaltenen Immobilienbereichs wurde jedoch ein Anstieg um rund 30% erzielt.
Höheres Finanzergebnis durch Zug-Estates-Aktienverkauf
Der Reingewinn wuchs markant auf 70,8 Mio von 21,1 Mio CHF. Der Verkauf eines Teils der Zug-Estates-Aktien sowie die Aufwertung der noch verbleibenden Anteile zum Marktwert haben einen Beitrag zum Finanzergebnis vor Steuern von 46,1 Mio geleistet. Das Finanzergebnis lag mit 57,5 Mio deutlich über demjenigen des Vorjahreszeitraums von 2,9 Mio. Die verbleibenden 21’495 Aktien der Zug Estates Holding repräsentieren aktuell einen Marktwert von etwa 26 Mio CHF, wie es weiter heisst.
Mit dem Ergebnis hat Metall Zug die Schätzung der Bank Vontobel übertroffen. Der Analyst hatte beim Umsatz einen Wert von 397 Mio CHF erwartet, beim EBIT von 21 Mio und beim Reingewinn von 49,5 Mio.
Umsatzplus in allen Geschäftsfeldern – Infection Control erneut mit Verlust
Der grösste Geschäftsbereich Haushaltapparate verbuchte einen Umsatzanstieg von 2,6% auf 276,3 Mio CHF. Bereinigt um das im März übernommene Kühltechnikgeschäft von AFG ist dies ein leichtes Plus von 0,7%. Der EBIT (inkl. Kühltechnik) wuchs um 9,9% auf 20,5 Mio CHF. Das Exportgeschäft der V-ZUG entwickelte sich zögerlich. Als Grund nennt das Unternehmen die stagnierende Nachfrage in einigen Ländern Europas. Auch das verlangsamte Wirtschaftswachstum in Australien und Asien habe den Umsatz belastet.
Das Segment Infection Control (Belimed Gruppe) habe unter einem hohen Preis- und Kostendruck gestanden, schreibt Metall Zug weiter. Der Umsatz stieg um 16% auf 102,2 Mio, in Lokalwährungen um 15%. Das Wachstum sei durch eine «atypische Saisonalität» begünstigt gewesen, heisst es weiter. Das EBIT sei jedoch «weiterhin unbefriedigend» und wies einen Verlust von 4,5 Mio CHF auf, verglichen mit -5,7 Mio im Vorjahressemester.
Der Bereich Wire Processing (Schleuniger Gruppe) steigerte den Umsatz um 3,5% auf 53,0 Mio CHF, in Lokalwährungen um +4,1%. Der EBIT wuchs deutlich um 49% auf 6,9 Mio. Nordamerika und Japan sowie das Geschäft mit der Fertigung kundenspezifischer Lösungen habe sich «erfreulich» entwickelt, in Europa war der Umsatz stabil.
Ausblick angehoben
Beim Ausblick für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen optimistischer und erwartet eine leichte Zunahme des Umsatzes und des Betriebsergebnisses (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr. Dies bereinigt um den Sondereffekt aus der Zuweisung aus dem Wohlfahrtsfonds sowie um den Ergebnisbeitrag des Geschäftsbereichs Immobilien. Bisher war das Management von einem «ähnlichen» Betriebsergebnis ausgegangen.
Das Marktumfeld bleibe auch im zweiten Halbjahr herausfordernd mit anhaltendem Druck auf die Preise und damit die Margen. Das Finanzergebnis für das Gesamtjahr hänge von der weiteren Entwicklung der Finanzmärkte inklusive der Kursentwicklung der Aktien der Zug Estates ab. (awp/mc/ps)