Metall Zug macht 2023 wegen Devestition deutlich weniger Umsatz
Zug – Die Industriegruppe Metall Zug hat im Geschäftsjahr 2023 klar weniger verdient. Wegen des Wegfalls der Schleuniger Gruppe, welche 2022 mit Komax zusammengeschlossen wurde, sind die Zahlen allerdings nur beschränkt mit dem Vorjahresergebnis vergleichbar.
Der Umsatz von Metall Zug fiel mit 494,7 Millionen Franken um über 23 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Grund hierfür war der Verkauf der Geschäftseinheit Schleuniger an den Kabelverarbeiter Komax per Ende August 2022. Auf vergleichbarer Basis wäre der Umsatz leicht gestiegen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT reduzierte sich markant auf 13,8 Millionen Franken, nach 135,9 Millionen im Vorjahreszeitraum. Damals wurde der EBIT indes vom Buchgewinn aus dem Verkauf von Schleuniger mit rund 90 Millionen Franken positiv beeinflusst sowie vom EBIT-Beitrag der Schleuniger Gruppe selber. Unter dem Strich resultiert ein Konzernergebnis von 26,7 nach 137,3 Millionen Franken.
Weniger Dividende
Die Dividende wird denn auch um einen Drittel gekürzt. Je Namenaktie A sollen 2 Franken ausbezahlt werden, je Namenaktie B 20,00 Franken.
Das Marktumfeld sei im vergangenen Jahr anspruchsvoll gewesen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Ein rückläufiger Auftragseingang, weiterhin hohe Material-, und Energiekosten sowie die ungünstige Währungsentwicklung hätten das operative Geschäft belastet. Dennoch sei der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 6,4 Prozent gewachsen.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Medical Devices lag mit 178,3 Millionen Franken wesentlich unter dem Vorjahr. Unter Berücksichtigung von Devestitions- und Währungseffekten ergab sich ein organischer Umsatzrückgang von 14,1 Prozent. Insbesondere im wichtigen Markt USA lief es nicht so rund, da die dortigen Distributoren ihre Lager abbauten.
Im Geschäftsbereich Infection Control stagnierte der Umsatz bei 186,0 Millionen, während das Berichtssegment «Andere» den Umsatz auf 117,3 Millionen deutlich steigerte. Vor allem der Bereich Belimed Life Science ist dabei markant gewachsen.
Metall Zug wird zur Holdinggesellschaft
Im November hatte Metall Zug eine Kooperation mit dem deutschen Haushaltgeräte-Spezialisten Miele angekündigt. Gemeinsam gründeten die beiden Unternehmen ein Joint Venture, in das Miele die Tochtergesellschaft Steelco einbringt und Metall Zug die beiden Teilbereiche von Belimed.
Für Metall Zug ist dies ein «weiterer Meilenstein in der Umsetzung der 2019 kommunizierten Strategie, hin zu einer Holdinggesellschaft mit Beteiligungen an Industrieunternehmen mit Wertsteigerungspotenzial.»
Eine Verbesserung der zuletzt nachlassenden Investitionsbereitschaft der Kunden sei in den ersten Monaten 2024 erst punktuell spürbar, heisst es im Ausblick. Das geplante Joint Venture mit Belimed und Steelco habe – unter dem Vorbehalt der behördlichen Zustimmung – die Dekonsolidierung von Belimed Infection Control und Belimed Life Science im Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion zur Folge. Dies werde zu einer Reduktion des konsolidierten Umsatzes und zu einem einmaligen Buchgewinn führen. (awp/mc/pg)