Zug – Die Industriegruppe Metall Zug ist im ersten Halbjahr 2016 gewachsen und hat gleichzeitig die operative Marge verteidigt. Während der Bereich Infection Control weiter restrukturiert und für die Zukunft fit gemacht wird, steigerte V-Zug mit neuen Produkten Umsatz und Profitabilität. Die Guidance fürs Gesamtjahr wird bekräftigt.
Der Umsatz wuchs im Halbjahr brutto um 3,4% auf 441 Mio CHF, wobei das organische Wachstum in Lokalwährungen 2,1% betrug, wie es in der Mitteilung vom Montag heisst. Das Betriebsergebnis EBIT nahm leicht auf 31,6 Mio CHF (+1,4%) zu, und die entsprechende Marge steht mit 7,2% nur knapp unter dem Vorjahreswert (7,3%). Damit wurden die Schätzungen der Analysten beim Umsatz übertroffen (AWP-Konsens: 435 Mio), der EBIT lag dagegen leicht darunter (32,2 Mio).
Unter dem Strich resultierte dank eines verbesserten Finanzergebnisses ein Reingewinn von 23,9 Mio CHF nach 10,3 Mio in der Vorjahresperiode. Das Finanzergebnis trug 0,6 Mio CHF zum Gewinn bei. Im Vorjahr hatte dieses die Erfolgsrechnung noch mit 13,0 Mio belastet.
Fortschritte in allen Bereichen
Man habe in allen Geschäftsbereichen «operativ und strategisch erfreuliche Fortschritte» erzielt, schreibt das Unternehmen weiter. Der Bereich Haushaltapparate (u.a. V-Zug) habe seine Marktstellung in der Schweiz gefestigt und parallel dazu die Internationalisierung vorangetrieben. Im Bereich Infection Control (Belimed) verlaufe die Restrukturierung nach Plan und es sei für künftiges Wachstum investiert worden. Derweil optimiere man bei Wire Processing (Schleuniger) die Supply Chain und es würden weitere Fortschritte im Projektgeschäft verzeichnet.
Mit den Haushaltgeräten steigerte Metall Zug den Umsatz um 2,9% auf 286 Mio CHF und erzielte einen um 9,7% höheren EBIT von 32,9 Mio. Auch organisch und in Lokalwährungen gerechnet sei die Sparte um 2,7% gewachsen. Umsatz und Ertragskraft seien mit weiteren Produktinnovationen und einer globalen Beschaffungsstrategie verbessert worden. So habe beispielsweise V-Zug die Küchenlinie mit Vakuumierschubladen, Tischmuldenlüftern und Design-Dunstabzugshauben ergänzt.
Belimed-Restrukturierung belastet
Die Division Wire Processing, die unter dem Markennamen Schleuniger Kabelverarbeitungs-Maschinen herstellt und verkauft, konnte sich dank Akquisitionen, Währungseffekten und dem Wegfall von Optimierungskosten ebenfalls verbessern (Umsatz: +4,8% auf 74,0 Mio CHF; EBIT +32% auf 11,9 Mio). Die organische Umsatzentwicklung wird mit -0,1% angegeben.
Die Division Infection Control, die für die Gesundheits- und Pharmabranche Geräte und Systeme zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation anbietet, verzeichnete einen Umsatzanstieg von 4,2% auf 83,1 Mio CHF (org. +2,3%). Mit erneuten Restrukturierungskosten und Investitionen in den Marktaufbau rutschte der EBIT aber auf -13,0 Mio nach -9,3 Mio tiefer in die Verlustzone ab.
Investiert wurde bei Belimed etwa in den Auf- und Ausbau der Service- und Verkaufsstrukturen in den USA. Zudem seien im Zuge der Produktionsverlagerung nach Slowenien Doppelbesetzungen unvermeidbar gewesen, wird der grössere Verlust begründet.
In Zukunft sollen zur Stärkung des Standorts Zug vermehrt Synergien geschaffen und Know-how gebündelt werden. Nach der Eröffnung des neuen Montage- und Logistikgebäudes würden nun fürs Segment Spülen ein gemeinsames Forschungs- und Testlabor für V-Zug, Gehrig und Belimed eingerichtet.
Ausblick bestätigt
Beim Ausblick auf das laufende Jahr hält das Management einen höheren EBIT nach wie vor für möglich. Dabei werde der Gewinn aus dem Verkauf des Areals von Belimed in Ballwil auch erst in der zweiten Jahreshälfte realisiert, während auch die Kosten des Standorts wegfallen.
Insgesamt bleibe das Geschäftsumfeld aber von Marktunsicherheiten geprägt, so Metall Zug. So seien etwa die Auswirkungen des Brexit auf das wirtschaftliche Umfeld und damit auf das Wachstum in der EU und in der Schweiz nach wie vor unklar.
Die Netto-Cash-Position weist die Gruppe per Ende Juni mit 474 Mio CHF aus. Nach der Dividendenausschüttung, der vorzeitigen Zahlung von Steuern sowie einem Aufbau des Nettoumlaufvermögens liege der Wert somit um 43,7 Mio tiefer als noch Ende 2015. Die Bilanz sei mit einem Eigenkapital von 825 Mio (Ende 2015: 833 Mio) und einer Eigenkapitalquote von 76,9% solide, so die Mitteilung. (awp/mc/upd/ps)