Neuenburg – Die Neuenburger Edelmetall-Raffinerie Metalor weist die Vorwürfe zurück, illegales Gold aus Peru zu beziehen. Metalor stütze sich einerseits auf eine interne Sorgfaltsprüfung. Andererseits komme alles von Peru bezogene Material aus autorisierten und legalen Quellen.
Die Sorgfaltsprüfung sei von renommierten internationalen Organisationen wie der Londoner Goldmarktvereinigung London Bullion Market (LBMA) geprüft und gutgeheissen worden, schreibt Metalor in einer Mitteilung vom Mittwochabend. Mitarbeiter von Metalor prüften die Minen regelmässig vor Ort.
Die Firmenpolitik von Metalor bezüglich der Prüfung solle sicherstellen, dass Metalor nur mit den Partnern zusammenarbeite, die die Vorschriften und Gesetze respektierten. Jede Lieferung aus Peru sei zudem von den peruanischen Zollbehörden geprüft worden.
Perus Zollbehörde räumt Probleme bei Prüfungen ein
Der oberste Leiter der Zollbehörde in Peru, Gustavo Romero Murga, hatte in der «Kassensturz»-Sendung von Dienstagabend allerdings auf Probleme bei diesen Prüfungen hingewiesen. Eine Erlaubnis zum Export garantiere noch nicht, dass das Gold tatsächlich aus legalen Quellen stamme.
Die ausländischen Käufer würden zwar sagen, sie würden nur Gold von registrierten Firmen mit Ausfuhrgenehmigung beziehen, sagte Murga. «Ich sage: Diese Legalität existiert nur auf dem Papier. Wenn man nur ein kleines bisschen tiefer gräbt, sieht man, dass es damit hier Probleme gibt.»
Am Mittwoch hatte die Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz (GFBV) einen Bericht veröffentlicht, der gestützt auf die peruanische Zolldaten und Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Verbindungen von Metalor zu Goldlieferanten in Peru aufzeigte, gegen die Ermittlungen laufen. Zu den im Bericht konkret erwähnten Lieferanten nahm Metalor in der Mitteilung keine Stellung. (awp/mc/ps)