Meyer Burger schliesst Transformationsjahr mit roten Zahlen ab
Gwatt – Meyer Burger schliesst das Transformationsjahr 2021 mit einem hohen Verlust ab. Die Neuausrichtung sei seit Mitte Jahr jedoch abgeschlossen. Der Hersteller von Solarmodulen freut sich über eine starke Nachfrage.
Doch im Geschäftsjahr 2021 wirkte sich die Transformation noch negativ auf die Zahlen aus. Der Umsatz von Meyer Burger sank auf 39,9 Millionen von 90,5 Millionen Franken im Vorjahr, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Seit der Neuausrichtung stellt der bisherige Zulieferer seine eigenen Solarzellen und PV-Module her.
Auch der Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA rutschte noch tiefer in die roten Zahlen: -72,5 Millionen Franken nach -44,6 Millionen im Vorjahr. Die neuen Produktionsanlagen hätten sich im zweiten Halbjahr 2021 zudem auf die Abschreibungen ausgewirkt, so die Mitteilung weiter. Deshalb resultierte unter dem Strich erneut ein Verlust von 100,5 Millionen Franken. 2020 hatte Meyer Burger ein Reinergebnis von -64,5 Millionen Franken geschrieben.
Das ist somit der zehnte Jahresverlust in Folge. 2022 soll es aber zur grossen Wende kommen. Man sei mit einer hohen Nachfrage ins laufende Jahr gestartet. Das Segment der Dachanlagen für Wohn- und Kleingewerbehäuser, Meyer Burgers momentaner Hauptfokus, habe sich dabei stark entwickelt.
Covid bremst, Krieg beschleunigt
Die Nachfrage ist also da. Der Produktionsstart der Solarmodule im Sommer wurde aber bekanntlich durch unerwartete Lieferengpässe verzögert. Auch die Personalausfälle waren wegen der Pandemie laut den Angaben deutlich höher als üblich. Meyer Burger sei gezwungen gewesen, den Ausstoss der neuen Solarmodulproduktion im vierten Quartal 2021 und auch noch Anfang 2022 zu reduzieren.
Dagegen spielt der Ukrainekrieg dem Solarmodulhersteller sogar in die Hände. Der Ausbau der erneuerbaren Energien werde dadurch regelrecht beschleunigt, meint das Unternehmen.
Das und die starke Nachfrage erlaube es Meyer Burger, seine ursprünglich kommunizierten Ausbaupläne zu beschleunigen. Auch bei den Grossanlagen beabsichtigt das Unternehmen, das Wachstum voranzutreiben. Um die Expansion zu beschleunigen, strebt Meyer Burger langfristige Abnahmevereinbarungen mit grossen Projektentwicklern, unabhängigen Stromproduzenten und Energieversorgern an.
In diesem Zusammenhang überarbeitet das Unternehmen seine bisherige Prognose. Anpassungen sollen spätestens bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse im August kommuniziert werden. (awp/mc/ps)