Micronas-CEO Matthias Bopp.
Zürich – Die Micronas-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2011 den Gewinn gesteigert und die Analystenerwartungen übertroffen. Der Umsatz sank ebenfalls geringer als erwartet. Im vierten Quartal erholte sich insbesondere die Nachfrage der japanischen Autoindustrie deutlich. Das Unternehmen plant die Ausschüttung einer Dividende.
Der Reingewinn von Micronas kletterte im vergangenen Jahr um 72% auf 11,5 Mio CHF, wie die Halbleiterherstellerin am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz fiel um 17% auf 158,8 Mio CHF, während sich der EBIT um 21% auf 20,6 Mio CHF verringerte. Die EBIT-Marge nahm auf 13% ab, nach einem Wert von 13,7% im Vorjahr. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 155,7 Mio CHF und einen EBIT von 18,8 Mio CHF erwartet.
Währungseinflüsse und Naturkatastrophe belasten
Der Umsatzrückgang sei hauptsächlich auf die Euro-Schwäche sowie auf das erwartete Auslaufen der Verkäufe von Consumer-Produkten und Dashboard-Controllern zurückzuführen, schreibt Micronas. Im Segment Automotive ging der Umsatz um 7% auf 151,8 Mio CHF zurück. Währungsbereinigt (in EUR) sei jedoch ein Anstieg um 3% verzeichnet worden. Dieser Bereich sei insbesondere im zweiten und dritten Quartal von den Auswirkungen des Erdbebens in Japan betroffen gewesen, so Micronas. Da sich die japanische Automobilindustrie bereits zum Ende des dritten Quartal wieder erholen konnte, seien die Umsätze wieder deutlich angestiegen. Die Überflutungen in Thailand hätten keine signifikanten Auswirkungen gehabt, so das Unternehmen.
Der Umsatz im Consumer-Segment ist 2011 wie von Micronas erwartet auf 7 Mio von 26,6 Mio CHF im Vorjahr deutlich abgefallen. Micronas geht davon aus, dass die Umsätze mit Consumer-Produkten 2012 ganz auslaufen werden.
Neue Produkte und Sensoren finden Anklang
«Obwohl die Krise in Japan angesichts des hohen Umsatzanteils von Micronas in dieser Region unser Unternehmen hart getroffen hat und auch die Euro-Schwäche unseren Umsatz beeinträchtigt hat, sind wir stolz, auch 2011 wieder – wie schon im Vorjahr – eine positive EBIT-Marge im zweistelligen Prozentbereich erzielt zu haben», wird der CEO Matthias Bopp in der Medienmitteilung zitiert. Das Unternehmen verweist auf die Erfolge mit neuen Produkten und Sensoren sowie die Kooperation mit Siemens im Bereich Gassensorik.
Einen negativen Einfluss auf das Ergebnis hatte der Wertverlust des Trident-Aktienpakets, das Micronas 2009 beim Verkauf von gewissen Consumer-Produktlinien erhalten hatte. Wie bereits zu früherem Zeitpunkt vermeldet, musste Micronas diese Beteiligung wertberichtigen und hat im vierten Quartal alle Trident-Aktien verkauft. Dies führte zu einer Belastung des Finanzergebnisses in Höhe von netto 9,3 Mio CHF.
Dividende und Ausblick
Der Verwaltungsrat beantragt an der ordentlichen Generalversammlung vom 23. März 2012 die Ausschüttung von 0,05 CHF pro Namenaktie aus der Kapitaleinlagereserve, wie es weiter heisst. Das ist das erste Mal seit Jahren, dass die Gesellschaft eine Dividendenzahlung vornimmt. Micronas verfüge per Ende 2011 über flüssige Mittel in Höhe von 156,2 Mio CHF (VJ 165,4 Mio). Das Eigenkapital belief sich auf 129,2 Mio CHF und die Quote stieg um 2 Prozentpunkte auf 46%, so das Unternehmen.
Mit Blick nach vorne rechnet die Gesellschaft im ersten Halbjahr 2012 mit einem Umsatz von 80 bis 82 Mio CHF und mit einer EBIT-Marge von rund 13%. (awp/mc/ps)