Micronas 2012 mit höherem Reingewinn als im Vorjahr
Matthias Bopp, CEO Micronas (Foto: Micronas).
Zürich – Die Micronas-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 Umsatz und Gewinn gesteigert. Hauptwachstumstreiber waren die Automotive-Kunden in Asien, wo sich insbesondere die Erholung der japanischen Automobilindustrie positiv auswirkte. Aufgrund der Verlangsamung im vierten Quartal sowie des schwachen Yen habe sich der Ausblick jedoch eingetrübt. Das Unternehmen plant ein Sparprogramm inklusive Kurzarbeit, temporärer Betriebsschliessung und geringeren Investitionen.
Der Umsatz des Halbleiterherstellers verbesserte sich um 6,1% auf 168,5 Mio CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT wuchs um knapp 18% auf 24,2 Mio CHF, die entsprechende Marge verbesserte sich auf 14,4%, nach einem Wert von 13,0% im Vorjahr. Der Reingewinn verzeichnete einen Anstieg um deutliche 68% auf 19,3 Mio CHF.
Damit hat Micronas die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBIT leicht übertroffen, der Reingewinn lag jedoch etwas darunter. Die Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 167,9 Mio CHF und einen EBIT von 23,9 Mio CHF erwartet. Für den Reingewinn lauteten die Schätzungen auf 19,9 Mio CHF.
Regional unterschiedliche Entwicklung der Automobilmärkte
Während sich die Lage in Westeuropa schwierig gestaltete, habe die Dynamik in Nordamerika und Asien weltweit zu einem Wachstum des Pkw-Absatzes geführt. Die weltweite Automobilkonjunktur hat sich jedoch im vierten Quartal deutlich abgeschwächt, schreibt das Unternehmen weiter
Starker Yen wirkt sich positiv aus
Der bis zum vierten Quartal eher starke japanische Yen habe sich gegenüber dem Euro positiv auf den Umsatz ausgewirkt. Im vierten Quartal verringerte sich allerdings der Automotive-Umsatz gegenüber dem Vorquartal, wie Micronas in dem Communiqué weiter schreibt. Auch die nachgebende japanische Währung habe einen erheblichen Einfluss auf Umsatz, Marge und Betriebsgewinn. Dadurch habe sich auch in den letzten drei Monaten des Jahres die Auslastung der Fertigungsanlagen auf 73% verringert, verglichen mit knapp unter 80% im Jahresdurchschnitt.
Im Segment Automotive stieg der Umsatz um 8,4% auf 157,0 Mio CHF. Der Bereich Industrial und die noch verbleibenden Consumer-Produkte erzielten einen Umsatz von 11,5 Mio CHF. Die Consumer-Produkte sind 2012 ausgelaufen, Produktion und Auslieferung wurden per Ende Jahr eingestellt.
Sparprogramm – Kurzarbeit und Betriebsschliessung geplant
Micronas will die Abhängigkeit vom Yen verringern und fakturiert an japanische Kunden vermehrt in Euro. Zudem soll ein Kosteneinsparungsprogramm die Situation verbessern. Dabei ist unter anderem Kurzarbeit in Teilbereichen der Fertigung am Standort in Freiburg sowie eine temporäre Betriebsschliessung am Standort in Schottland geplant. Auch die Investitionen sollen auf die Absicherung der laufenden Fertigung und für neue Produktanläufe reduziert werden. Bei den Entwicklungsprojekten will sich das Unternehmen auf die strategisch wesentlichen fokussieren.
Ausblick getrübt – unveränderte Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt an der ordentlichen Generalversammlung vom 20. März 2013 die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 0,05 CHF pro Namenaktie, wie es weiter heisst. «Der seit dem dritten Quartal 2012 getrübte Ausblick für die Automobilindustrie durch die weltweit unklaren Konjunktursignale hält auch im ersten Halbjahr 2013 an», wird CEO Matthias Bopp in der Mitteilung zitiert. Die anhaltende Schwäche des japanischen Yens gegenüber dem Euro habe sich zudem verstärkt.
Das Management von Micronas rechnet für das erste Halbjahr 2013 mit einem Umsatz von 70 Mio CHF und mit einer EBIT-Marge im unteren einstelligen Prozentbereich. Dabei wird ein EUR-Wechselkurs zwischen 120 und 125 JPY zugrunde gelegt. Die Marge sei durch das Wechselkursverhältnis um 6 bis 8 Prozentpunkte belastet, heisst es weiter. (awp/mc/pg)