Micronas-CEO Matthias Bopp.
Zürich – Der Halbleiterhersteller Micronas hat im ersten Quartal 2011 weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum erwirtschaftet, dafür aber wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Erdbeben in Japan bringt einige Unsicherheiten für das Geschäft. Wegen verzögerter Aufträge fällt die Umsatz-Prognose für das erste Halbjahr etwas tiefer als bisher aus.
Im ersten Quartal erzielte Micronas einen Umsatz von 41,4 Mio CHF und damit 13% weniger als im Vorjahr. Der EBIT sprang von 0,8 auf 5,7 Mio CHF, entsprechend einer EBIT-Marge von 13,7%. Der Reingewinn lag bei 5,3 Mio CHF, nach einem Verlust von 3,9 Mio CHF im Vorjahr, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte.
Eigenkapitalquote mit 43% knapp stabil
Per Quartalsende wurde ein Orderbestand von 53,8 Mio CHF ausgewiesen. Die Book-to-bill-Ratio sank damit auf 0,73 nach 0,97 per Ende 2010 bzw. 1,13 vor einem Jahr. Die flüssigen Mittel lagen per 25. März bei 171,9 Mio CHF, verglichen mit 165,4 Mio CHF per Ende 2010. Das Eigenkapital erhöhte sich um 2,8 Mio auf 125,5 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote war mit 43% knapp stabil. Der Automotive-Umsatz ging gegenüber Vorjahr und Vorquartal leicht auf 39,8 Mio CHF zurück. Der EBIT lag bei 5,0 Mio CHF und damit 31% tiefer als im vierten Quartal 2010. Verkäufe im auslaufenden Consumer-Geschäft leisteten noch einen Umsatzbeitrag von 1,6 Mio CHF, dies bei einem EBIT von 0,7 Mio CHF.
Japan als Unsicherheitsfaktor
Schwierig abzuschätzen sind laut Micronas die Auswirkungen des Erdbebens in Japan. Die Versorgung mit Produktionsmaterial und Ersatzteilen der Fabriken sei für mindestens drei weitere Monate gesichert, hiess es. Zum jetzigen Zeitpunkt erwartet das Unternehmen Auftragsverschiebungen für bestehende Aufträge vom zweiten Quartal in das dritte Quartal in Höhe von 3 Mio CHF. Aufträge für das zweite Halbjahr, welche noch gegen Ende des ersten Quartals erwartet wurden, seien erst Anfang des zweiten Quartals auf leicht niedrigerem Niveau eingegangen. Die Fertigung im deutschen Freiburg war im ersten Quartal unverändert zu 75% ausgelastet. Dort befinden sich Teilbereiche der Produktion weiter in Kurzarbeit. Der Ausbau von Entwicklung, Marketing und Sales werde weiter vorangetrieben, schreibt Micronas.
Gesamtjahr: Umsatzerwartungen gesenkt
Im April 2011 habe Micronas in Freiburg die bisher gemieteten Gebäude und Flächen übernommen und sei damit alleiniger Eigentümer am Standort. Diese Massnahme trage zur Reduzierung der Kosten und somit zur dauerhaften Verbesserung des operativen Ergebnisses bei, hiess es. Für das erste Halbjahr 2011 rechnen Verwaltungsrat und Management neu mit einem Gruppen-Umsatz von 82 Mio CHF, davon soll der Automotive-Bereich 79 Mio CHF beisteuern. Zuletzt hatte die Umsatz-Guidance auf rund 85 Mio CHF gelautet. Die entsprechende EBIT-Marge für das erste Halbjahr 2011 wird weiterhin in der Grössenordnung von 10% erwartet. (awp/mc/upd/ps)