Matthias Bopp, CEO Micronas (Foto: Micronas)
Zürich – Der Halbleiterhersteller Micronas hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2014 mehr Umsatz erwirtschaftet, aber einen kleineren Reingewinn erzielt. Die Abhängigkeit von der japanischen Währung Yen, die für den Gewinnrückgang hauptverantwortlich war, wurde weiter reduziert. Zudem gab das Unternehmen erstmals Ziele für das laufende Gesamtjahr ab.
Micronas steigerte den Umsatz zwischen April und Juni um 6,8% auf 40,9 Mio CHF. Beim EBIT konnte sich das Unternehmen um knapp 15% auf 2,4 Mio CHF verbessern, was zu einer Marge von 5,9% führte. Unter dem Strich resultierte hingegen ein fast halbierter Reingewinn von 1,9 Mio (VJ 3,5 Mio), wie das Unternehmen mitteilte. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Micronas die Markterwartungen beim Umsatz leicht, beim Ergebnis klar übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 40,2 Mio, einem EBIT von 1,7 Mio und einem Reingewinn von 0,5 Mio CHF gerechnet.
Industrial erstmals mit schwarzen Zahlen
In den ersten sechs Monaten belief sich der Umsatz auf 81,1 Mio CHF (+7,4%). Der EBIT erreichte 3,3 Mio (+27%), was einer Marge von 4,1% entspricht. Der Reingewinn kam bei 2,3 Mio nach 4,5 Mio CHF zu liegen. Am Ende des ersten Quartals hatte das Management die Umsatzerwartung für das erste Semester auf 80 Mio CHF angehoben und die EBIT-Marge weiter im unteren einstelligen Prozentbereich erwartet.
Nach Segmenten blieb das Geschäft mit Produkten für die Automobilindustrie im ersten Halbjahr dominant. Es steuerte 75,6 Mio zum Umsatz und 3,2 Mio zum EBIT bei. Der Bereich Industrial trug 5,5 Mio (+33%) zum Umsatz bei und war mit einem EBIT von 0,1 Mio erstmals knapp profitabel.
Klumpenrisiko Japan reduziert
Im ersten Halbjahr habe sich der weltweite Automobilmarkt insgesamt positiv entwickelt, und Micronas habe von steigenden Absatzzahlen profitiert, hiess es in der Mitteilung weiter. In Japan sei das Auto-Geschäft vor allem im ersten Quartal gut gelaufen, weil per Anfang April die Mehrwertsteuer erhöht wurde. Die Margen des Konzerns seien jedoch erneut durch den schwachen Yen und Anlaufkosten neuer Produkte belastet worden.
Micronas erzielt rund die Hälfte des Umsatzes mit japanischen Kunden. Inzwischen habe man das Klumpenrisiko Japan weiter reduziert, hiess es. Im ersten Halbjahr seien bereits 25% des Umsatzes, der mit japanischen Kunden erwirtschaftet wird, in Euro fakturiert worden. Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen einen Wert von 30% bis 35% an, wie es früher mitteilte.
Yen belastet Ergebnis weiterhin
Erstmals gab das Unternehmen zudem eine Guidance für das laufende Gesamtjahr ab: Das Management rechnet basierend auf dem aktuellen Yen-Euro-Wechselkurs mit einem Umsatz von 158 Mio CHF, was gegenüber 2013 einem Plus von 4% entspräche. Der anhaltend schwache Yen und die Zusatzkosten für den Anlauf von neuen Produkten würden das Ergebnis jedoch auch im zweiten Halbjahr belasten. Die EBIT-Marge wird deshalb im unteren einstelligen Prozentbereich erwartet.
Am Ende des zweiten Quartals verfügte Micronas über Aufträge von 47,4 Mio – etwas weniger als die 51,6 Mio zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Die Book-to-bill-Ratio sank im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 0,90 von 1,10. (awp/mc/pg)