Migros führt «Nutri-Score» ein

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Nutri-Score bewertet die Ausgewogenheit der Lebensmittel. (Bild: Migros)

Zürich – In der Migros sollen Konsumentinnen und Konsumenten künftig Dickmacher auf einen Blick besser erkennen. Die Detailhändlerin führt den sogenannten Nutri-Score auf allen Lebensmittelverpackungen ihrer Eigenprodukte ein. Dieser gibt an, wie gesund ein Lebensmittel ist. Dafür gibt es Lob vom Konsumentenschutz.

Die Migros führte das System bereits Mitte 2020 bei ihren Eigenmarken Cornatur und Pelican ein. Die Rückmeldungen hätten gezeigt, dass diese Ernährungsinformation geschätzt werde, teilte sie am Mittwoch mit. Deshalb hat sich die Migros nun entschieden, den Nutri-Score bis 2025 auf allen Verpackungen ihrer Lebensmittel-Eigenmarken aufzudrucken. Damit will sie ihren Kunden beim Einkauf mehr Transparenz bieten.

Auf einer fünfstufigen Skala von einem dunkelgrünen A bis zu einem roten E bewertet der Nutri-Score die Nährwerteigenschaften von Lebensmitteln. Je grüner der Score, desto besser sind die Nährwerte, sprich: desto gesünder ist ein Lebensmittel.

Gemüse beeinflusst positiv, Zucker negativ
Die Bewertung wird zusammengestellt aus positiven und negativen Nährwerteigenschaften. Zu den positiven Bewertungskriterien gehören etwa der Gehalt an Früchten, Gemüsen, Hülsenfrüchten, Nüssen, gewissen Ölen, Ballaststoffen und Eiweiss. Negativ auf die Nutri-Score-Bewertung wirken sich hingegen Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und Kaloriengehalt aus. Die Formel zur Berechnung des Nutri-Score wurde laut der Mitteilung von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelt.

Dabei sei es aber wichtig zu beachten, dass der Nutri-Score keine absolute Bewertung ist, sondern die Ausgewogenheit der Lebensmittel bewertet. Er sei eine Orientierungshilfe, die dazu diene, ähnliche Lebensmittel miteinander zu vergleichen und dadurch eine gesündere Wahl zu treffen. Grün gekennzeichnete Chips sind zwar gesünder als orange gekennzeichnete. Das heisst aber nicht, dass grün gekennzeichnete Chips auch gesünder sind als ein orange gekennzeichnetes Joghurt.

Die Migros ist nicht die erste Schweizer Lebensmittelherstellerin, die ihre Produkte mit dem Nutri-Score versieht. Bereits 2019 gab der Lebensmittelriese Nestlé an, die Bewertung auf seinen Lebensmitteln in der Schweiz, in Österreich, Belgien, Frankreich und Deutschland abzudrucken. Ursprünglich stammt der Nutri-Score aus Frankreich, wo sich 2018 die ersten Lebensmittelhändler bereiterklärten, den Nutri-Score auf ihren Produkten flächendeckend einzusetzen.

Konsumentenschutz lobt Entscheidung der Migros
Erfreut über den Entscheid der Migros, den Nutri-Score auf ihren Lebensmitteln einzuführen, ist die Allianz der Konsumentenorganisationen ACSI, FRC und Konsumentenschutz. In einer separaten Mitteilung vom Mittwoch schreibt sie, man setze sich schon seit über zehn Jahren für die Einführung einer verständlichen Nährwertkennzeichnung ein. «Der Entscheid der Migros bringt die freiwillige Nährwertkennzeichnung in der Schweiz einen entscheidenden Schritt weiter», heisst es im Communiqué.

Der Konsumentenschutz geht davon aus, dass es weitere Anbieter in der Schweiz der Migros und Nestlé gleichtun werden. Coop führte die Bewertung vergangenes Jahr testweise ein. Eine Antwort der grössten Migros-Konkurrentin, ob sie Nutri-Score ebenfalls flächendeckend einführen will, steht zurzeit aber noch aus.

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