Zürich – Bei der Migros wird das mit Spannung erwartete Ergebnis der Alkoholabstimmung, die bis zum kommenden Samstag läuft, auf sich warten lassen. Der «orange Riese» wird das Resultat des Votums erst Mitte Juni bekannt geben.
Die insgesamt 2,28 Millionen stimmberechtigten Mitglieder der zehn regionalen Migros-Genossenschaften können bis Samstag, 4. Juni, brieflich (Datum Poststempel) oder persönlich in einer Filiale abstimmen, wie Migros-Sprecher Marcel Schlatter auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. Ab dem 7. Juni würden die eingegangenen Stimmkarten ausgezählt und von einer Revisionsstelle geprüft und bestätigt.
Alkohol in Zürich, aber nicht in der Ostschweiz?
«Anschliessend wird die Migros voraussichtlich Mitte Juni 2022 im Migros-Magazin und online über die Ergebnisse informieren», sagte Schlatter. «Wo sich weniger als zwei Drittel für den Alkoholverkauf aussprechen, bleibt alles beim Alten. Wo sich mehr als zwei Drittel der Stimmenden für den Alkoholverkauf aussprechen, treten die angepassten Statuten per 1. Juli 2022 in Kraft.»
Die Migros ist in insgesamt zehn regionale Genossenschaften organisiert, darunter etwa Zürich, Ostschweiz, Basel oder Aare. Um die Alkohol-Frage ein für alle Mal zu klären, organisieren die Genossenschaften jeweils parallel zueinander eine Abstimmung in ihrem Gebiet. Da in allen einzeln abgestimmt wird, kann es dazu kommen, dass einige ab 2023 Alkohol in ihr Sortiment aufnehmen und andere nicht.
Die Abstimmung sorgt derweil für rote Köpfe: Im Kampf für ein Nein hat der ehemalige Migros-Chef Herbert Bolliger zusammen mit ehemaligen Mitarbeitern die selbsternannte «Gruppe für die M-Werte» gegründet. In einer im April durchgeführten Online-Umfrage im Auftrag von Tamedia und «20 Minuten» waren knapp 60 Prozent der Antwortenden klar oder eher dagegen die Aufhebung des fast hundertjährigen Alkoholverbots bei der Migros. (awp/mc/pg)