Migros kommt 2021 trotz Plus im Online-Handel nicht an Coop heran

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Alleine beim Grossverteiler Migros sind mit fast 4900 Stellen mehr als doppelt so viele Jobs ausgeschrieben wie noch im Juni. (Foto: Migros)

Zürich – Der Migros läuft es trotz der Coronapandemie nicht schlecht. Ihren Umsatz vom Vorjahr konnte sie 2021 wegen einigen Beteiligungs- und Immobilienverkäufen jedoch nicht ganz halten. Trotz einem Boom im Online-Handel hat im Elefantenrennen mit Coop daher die Basler Konkurrentin die Nase vorn.

Konkret sank der Umsatz der gesamten Migros-Gruppe laut Mitteilung vom Dienstag auf 28,9 Milliarden nach 29,8 Milliarden Franken im 2020. Auf vergleichbarer Basis legte der Gruppenumsatz hingegen um 2,2 Prozent zu. Herausgerechnet wurden hier die Umsätze und Erträge aus den Veräusserungen von Globus, des Gastro-Grosshändlers Saviva und des Einkaufszentrums Glatt im Jahr 2020.

Die Marke von 30 Milliarden bleibt für die Migros jedoch vorerst unüberwindbar. Diese Grenze hatte Coop 2018 erstmals überschritten. Und die grösste Konkurrentin ist – wie seit Anfang Jahr bekannt – auch 2021 klar über dieser Marke verblieben.

Coop mit Rekord
So erzielte Coop im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von 31,8 Milliarden Franken (+5,4 Prozent) und hat somit beim Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden «Orangen Riesen» die Nase derzeit vorne. Gemäss Angaben von Coop bewegten sich dabei die Umsätze der Supermärkte erneut auf dem Rekordniveau des ersten Coronajahres. Bei den Fachmärkten und anderen Ladenformaten resultierte sogar ein sattes Umsatzplus von 8,6 Prozent.

Unzufrieden ist man bei der Migros trotz des zweiten Platzes nicht. «Wir sind stark aufgestellt. Es ist gelungen, das hohe Vorjahresniveau im Detailhandel zu übertreffen», erklärte Konzernchef Fabrice Zumbrunnen im Communiqué. Insgesamt stieg der Detailumsatz aller Migros-Unternehmen, die an Endkonsumenten liefern, auf bereinigter Basis um 2,3 Prozent auf 24,7 Milliarden Franken.

Allerdings gilt auch hier: Die zehn Genossenschaften im Inland mussten einen leichten Rückgang um 1,2 Prozent auf 14,7 Milliarden Franken hinnehmen.

Boom im Onlinehandel
Einen Boom erlebte die Migros hingegen erneut im Online-Handel. Hier knackte sie erstmals die Schwelle von 3 Milliarden Franken. So wuchs der gesamte Online-Detailhandelsumsatz über alle Bereiche der Gruppe hinweg um 15,6 Prozent auf 3,2 Milliarden.

Das Online-Warenhaus Digitec Galaxus knackte gar zum ersten Mal die 2-Milliarden-Grenze und legte dabei um 17,7 Prozent zu. Der Supermarkt Migros Online steigerte sich um 24,5 Prozent auf 330 Millionen Franken zu. Die Anzahl gelieferter Bestellungen stieg gar um 38,0 Prozent. Der Online-Supermarkt der Migros sei damit die Nummer 1 in der Schweiz, betonte der Konzern in seinem Communiqué.

Gut lief es der Migros auch mit der Discount-Tochter Denner. Deren Umsatz wuchs um 1,3 Prozent auf 3,8 Milliarden. Den Discountmarkt bezeichnete die Migros in der Meldung dabei als umkämpft, streiten mit Aldi Suisse und Lidl Schweiz doch auch starke internationale Konkurrenten um die hiesige Kundschaft.

Noch etwas stärker als Denner wuchs die Convenience-Tochter Migrolino. Ihr Umsatz legte um 4,3 Prozent auf 747 Millionen Franken zu. Dabei hätten sich sowohl das Geschäft in den Shops als auch der Grosshandel gut entwickelt.

Sorgenkind Hotelplan
Erneut ein mieses Jahr war 2021 hingegen vor allem für den Reiseveranstalter Hotelplan. Die Reisetätigkeit war wegen der Auswirkungen der Coronapandemie nach wie vor stark eingeschränkt. Entsprechend fielen die Verkäufe weiter zurück auf noch 645 Millionen Franken, nachdem sie im Vorjahr auf 732 Millionen abgesackt waren.

Insbesondere im Winterhalbjahr hätten die Kundinnen und Kunden sehr wenig gebucht. Erst im Sommer und Herbst habe sich die Situation dann etwas entspannt. Der Buchungseingang in dieser Zeitspanne habe immerhin wieder über der Vorjahresperiode gelegen, teilweise in einigen Bereichen sogar über dem Wert von 2019. (awp/mc/ps)

Migros-Gruppe

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