Migros verkauft Mibelle nach Spanien

Zürich – Die Detailhändlerin Migros verkauft ihre Kosmetiktochter Mibelle an das spanische Familienunternehmen Persán. Dieses übernimmt alle Mibelle-Standorte und Mitarbeitenden.
Man habe eine entsprechende Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet, teilte die Migros am Montag mit. Über die Bedingungen des Verkaufs und den Preis vereinbarten die Parteien demnach Stillschweigen.
Die Migros erreichte damit ihr Ziel, bis Ende März einen Käufer für ihre Kosmetik- und Hygienetochter zu finden. Mit Persán habe man einen Partner gefunden, mit dem das Unternehmen seinen internationalen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen könne, hiess es.
Die Schweizer Detailhändlerin hatte unlängst erklärt, die eigene Produktionsfirma Mibelle passe nicht mehr zur Gruppenstrategie. Das Unternehmen habe ausserhalb des Migros-Universums bessere Entwicklungschancen.
Eigenmarken wie «Handy» bleiben
Die andalusische Firma Persán mit Sitz in Sevilla ist den Angaben zufolge europäischer Marktführer in den Bereichen Körper- und Haushaltspflege. Mit den insgesamt 1400 Mitarbeitenden von Mibelle in der Schweiz, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden, den USA und Australien wächst Persán zu einem Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von über einer Milliarde Euro an.
Nicht Teil des Deals ist die kleine südkoreanische Mibelle-Tochter Gowoonsesang. Der Betrieb mit 200 Mitarbeitenden geht an den französischen Konsumgüterkonzern L’Oréal. Dies hatte die Migros bereits im Dezember angekündigt.
Die bekannten Migros-Eigenmarken wie das «Handy»-Abwaschmittel sowie «I am»-Cremen und -Shampoos, die von Mibelle produziert werden, sollen weiterhin in den Migros-Regalen für Kunden greifbar bleiben. Zwischen der Migros und Mibelle wurden den Angaben zufolge langfristige Lieferverträge abgeschlossen.
Restrukturierung vor Abschluss
Mit dem Mibelle-Verkauf sind die vor einem Jahr angekündigten Firmenverkäufe und Schliessungen der Migros weitgehend abgeschlossen. Die Migros hatte im Februar 2024 die grösste Restrukturierung ihrer 100-jährigen Geschichte angekündigt.
Mehrere Geschäftsteile – darunter SportX, Melectronics, Bikeworld, Obi, Micasa und Hotelplan – stiess sie ab. Künftig konzentriert sie sich auf die Bereiche Food, Non-Food, Finanzdienstleistungen und Gesundheit. Mit der Umstrukturierung fallen gegen 1500 der insgesamt rund 100’000 Stellen weg. (awp/mc/pg)