Migros wählt Fabrice Zumbrunnen zum obersten Chef

Fabrice Zumbrunnen

Fabrice Zumbrunnen, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes. (Foto: MGB)

Zürich – Die Nachfolge von Herbert Bolliger an der Migros-Spitze ist geregelt. Fabrice Zumbrunnen übernimmt den Chefposten. Mit 47 Jahren ist er der jüngste Migros-Chef aller Zeiten und erst der zweite Romand in diesem Amt.

Unter der Leitung von Migros-Präsident Andrea Broggini habe die Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) Zumbrunnen als Nachfolger Bolligers zum Präsidenten der Generaldirektion MGB ernannt, teilte der Detailhandelsriese am Donnerstag mit. Bolliger geht Ende 2017 nach 13 Jahren an der Migros-Spitze in Pension. Sein Nachfolger übernimmt den Chefsessel Anfang 2018.

Zumbrunnen ist ein Migros-Eigengewächs: der studierte Betriebsökonom und Soziologe war 16 Jahre, zunächst als Verkaufschef, später als Verantwortlicher für Marketing und Logistik und schliesslich als Geschäftsleiter für die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg tätig.

2012 wurde er Personal- und Kulturchef des MGB. In dieser Position ist er auch für den Vorstoss der Migros in den Gesundheitsbereich zuständig, in dem die Migros Wachstumspotenzial sieht. Unter seiner Federführung wurden die Gesundheitszentren Medbase und Santémed gekauft und die digitale Gesundheitsplattform Impuls lanciert.

In Bolligers Fussstapfen
Fabrice Zumbrunnen verfüge über alle Fähigkeiten, um Herbert Bolligers Erfolgskurs weiterzuführen, zeigte sich Migros-Präsident Andrea Broggini in einer Mitteilung über die Wahl erfreut.

Er verstehe den klassischen Detailhandel, habe sich aber auch stark in das Thema Digitalisierung vertieft. Deshalb sei Zumbrunnen ein Garant für Kontinuität. In Zeiten des sich stark verändernden stationären wie auch digitalen Geschäfts sei dies umso wichtiger.

Zumbrunnens Nachfolger als Mitglied der Generaldirektion und als Personal- und Kulturchef des MGB will Migros in den nächsten Monaten bekanntgeben.

Der neue Migros-Chef ist mit einer Musikerin verheiratet und Vater zweier Kinder. In seiner Freizeit treibt er Sport und beschäftigt sich mit Musik, Kunst und Literatur.

Neue Geschäftsfelder erschlossen
Wenn Bolliger am 31. Dezember 2017 in Rente geht, hat er die Geschicke des orangen Riesen während 13 Jahren gelenkt. Im November 2017 wird er das festgelegte Höchstalter von 64 Jahren erreichen und deshalb Ende des Jahres abtreten.

Er hinterlässt seinem Nachfolger ein gewaltiges Gebilde. Während seiner Amtszeit stieg der Umsatz von 20 auf 27,7 Mrd CHF. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um knapp 20’000. Ende 2015 beschäftigte die Migros-Gruppe erstmals über 100’000 Personen.

In die Amtszeit des Aargauers fallen die Übernahme des Discounters Denner, des Modehändlers Schild und Digitec-Galaxus, der heutigen Nummer Eins im Schweizer Onlinehandel. Zudem stiess der Detailhandelsriese mit der Investition in den Gesundheits- und Fitnessbereich sowie mit dem Verkauf und der Vermietung von Elektrofahrzeugen in ganz neue Geschäftsfelder vor.

«Ich bereue nichts»
Auf seine Bilanz angesprochen, sagte Bolliger vor rund einem Monat im Interview mit der «NZZ am Sonntag»: Er habe zwar auch mal Fehler gemacht, doch: «Ich bereue nichts.»

Als Erfolge erwähnte er, dass Migros «klarer Marktführer im E-Commerce» wurde und dass das soziale und ökologische Engagement mit Generation M unter einer Klammer zusammengefasst worden sei. «Damit gelang es uns, zum weltweit nachhaltigsten Detailhändler zu werden.» Nachhaltigkeit sei Teil der Migros-DNA. (awp/mc/upd/ps)

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