Mikron-CEO Bruno Cathomen. (Foto: Mikron)
Biel – Die Mikron Gruppe konnte 2014 den Umsatz insgesamt leicht steigern und den Bestellungseingang auf Vorjahresniveau halten. Entgegen den eigenen Zielsetzungen und Erwartungen ist es der Gruppe jedoch nicht gelungen, auch die Profitabilität zu verbessern: Der EBIT belief sich auf CHF 4,6 Mio. (Vorjahr: CHF 5,2 Mio.). Während das Geschäftssegment Automation die Profitabilität deutlich verbessern konnte, verfehlte das Geschäftssegment Machining die entsprechenden Vorjahreswerte klar, wie die Entwicklerin von Unternehmen Fertigungs- und Automatisierungslösungen am Montag mitteilt. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine Ausschüttung aus Kapitalreserven von CHF 0.05 pro Aktie beantragen (Vorjahr: CHF 0.10).
Den Jahresumsatz steigerte die Mikron Gruppe im Berichtsjahr um 3% auf CHF 249,1 Mio. (Vorjahr: CHF 241,1 Mio.). Diese Steigerung ist ausschliesslich dem Geschäftssegment Automation zuzuschreiben, das den Umsatz mit einer guten Auslastung an den Standorten Boudry und Denver um 9% auf CHF 126,8 Mio. erhöhte (Vorjahr: CHF 116,8 Mio.). Dank erfreulicher Entwicklung des Werkzeug- und Servicegeschäfts gelang es dem Geschäfts-segment Machining, trotz der enttäuschenden Entwicklung des Maschinengeschäftes, den Umsatz mit CHF 123,8 Mio. knapp unter dem Vorjahresniveau zu halten (Vorjahr: CHF 125,2 Mio.). Mit einem Umsatzanteil von 53% blieb Europa für die Mikron Gruppe geografisch der dominierende Markt. Beide Geschäftssegmente profitierten von der Erholung der US-amerikanischen Industrie. Insgesamt erreichte die Gruppe in den USA einen Umsatzanteil von 25% (Vorjahr: 12%). Dank der Verlagerung von Aufträgen innerhalb des Geschäftssegments Automation nach Asien steigerte Mikron den Umsatz in dieser Region um 13% auf CHF 27,5 Mio. (Vorjahr: CHF 24,3 Mio.).
Die Mikron Gruppe erzielte 2014 mit CHF 244,8 Mio. einen Bestellungseingang in der Grössenordnung des Vorjahres (CHF 246,4 Mio.). Während das Geschäftssegment Automation ein Wachstum von 10% erreichte, musste das Geschäftssegment Machining einen Rückgang um 12% hinnehmen. In den USA sorgte die Nachfrage aus der Medizinalgeräte- und Pharmaindustrie sowie aus der Konsumgüterindustrie für einen aussergewöhnlich hohen Bestellungseingang bei Mikron Automation.
Profitabilitätsziel verfehlt
Mit einem EBIT von CHF 4,6 Mio. (1,8% des Umsatzes) hat die Mikron Gruppe das Profitabilitätsziel insgesamt verfehlt. Das Geschäftssegment Automation konnte mit einem EBIT von CHF 2,7 Mio. (Vorjahr: CHF -4,6 Mio.) sein Ergebnis deutlich verbessern. Dagegen musste das Geschäftssegment Machining mit einem EBIT von CHF -0,6 Mio. (Vorjahr: CHF 6,2 Mio.) einen herben Rückschlag hinnehmen. Hier machten sich insbesondere die grossen Schwankungen beim Auftragseingang auf einem insgesamt unbefriedigend tiefen Niveau und die damit zusammenhängenden Auslastungsprobleme bemerkbar. Neben der ungleichmässigen Arbeits-verteilung belasteten Mehrkosten in der Endphase von Kundenprojekten das Betriebsergebnis. Die gute Entwicklung im Werkzeug- und Servicegeschäft von Mikron Machining konnte dies leider nicht kompensieren.
Unternehmensergebnis und Eigenkapital
Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses und der Ertragssteuern erreichte die Mikron Gruppe 2014 mit CHF 2,2 Mio. ein im Vergleich zum Vorjahr fast unverändertes Unternehmens-ergebnis (CHF 2,4 Mio.). Aufgrund des unter den Erwartungen liegenden Unternehmensergebnisses und der neuen Herausforderungen, die durch den Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, die Kursuntergrenze zum Euro aufzuheben, entstanden sind, wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Ausschüttung aus Kapitalreserven von CHF 0.05 pro Aktie beantragen (Vorjahr: CHF 0.10).
Ausblick
Für das Jahr 2015 geht die Mikron Gruppe von einem im Wesentlichen unverändert schwierigen, aber relativ stabilen wirtschaftlichen Umfeld aus. Weltweit wird die Autoproduktion weiter zunehmen, und neue umweltfreundlichere Antriebssysteme werden die Nachfrage nach neuen Fertigungs- und Automatisierungslösungen weiter ankurbeln. Auch der zunehmende Bedarf an Selbstmedikation und an präzisen Montagelösungen wird Mikron zugutekommen. Der erwarteten positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den USA stehen allerdings weiterhin grosse Unsicherheiten in Europa und in Teilen Asiens gegenüber. Viele Kunden in diesen Regionen sind sehr vorsichtig mit ihren Investitionen. Zudem stellt die Aufhebung der Kursuntergrenze zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank Schweizer Exportunternehmen wie die Mikron Gruppe vor neue, grosse Herausforderungen. Mikron hat sich diesen bereits mit zahlreichen Massnahmen zur Umsatzsicherung und zur Kostenreduktion gestellt – weitere werden folgen. Vor diesem Hintergrund sollte die Mikron Gruppe 2015 den Umsatz und den EBIT auf dem Vorjahresniveau halten können. (Mikron/mc/ps)