Biel – Der Präzisionsmaschinenhersteller Mikron erwartet für 2019 wegen Steuereffekten einen deutlich tieferen Reingewinn als im Vorjahr. Die Prognosen vom November für den operativen Gewinn und den Umsatz werden gleichzeitig bestätigt.
Die sehr unterschiedlichen operativen Ergebnisse der einzelnen Gesellschaften auf Stufe EBIT führten im Jahresabschluss 2019 zu einer höheren Steuerquote auf Gruppenstufe, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Während das Segment Automation weiterhin eine positive Entwicklung verzeichne, spüre das Segment Machining Solutions weiter deutlich die geringere Nachfrage aus der Automobilindustrie.
Diese dürfte sich nach Ansicht von Mikron kurzfristig auch nicht erholen, ebenso wenig die operativen Ergebnisse der betroffenen Gesellschaften. Deshalb müssten die aktivierten steuerlichen Verlustvorträge im Jahresabschluss 2019 möglicherweise wertberichtigt werden. Insgesamt würden diese Steuereffekte das Unternehmensergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr «erheblich schmälern».
An der Prognose vom vergangenen Juli, wonach im Gesamtjahr ein Umsatz über dem Vorjahresniveau sowie ein gehaltener operativer Gewinn zu erwarten sei, wird festgehalten. Im März allerdings hatte Mikron noch mit einer höheren Profitabilität gerechnet.
Arbeitsplatzabbau bereits angekündigt
Bereits im November hatte Mikron wegen der Flaute in der Automobilindustrie eine Reduktion der Arbeitsplätze am Standort Agno angekündigt. Da man nicht von einer raschen Erholung der Nachfrage aus dem Automobilsektor ausgehe, müsse die heutige Zahl der 370 Arbeitsstellen reduziert werden, hiesss es damals. Dazu müssten auch etwa 25 Kündigungen ausgesprochen werden. Wie viele Stellen insgesamt abgebaut werden sollen, konnte Finanzchef Javier Perez-Freije gegenüber AWP im November nicht genau beziffern.
Im Oktober hatte Mikron für Agno bereits Kurzarbeit beantragt und auf den 1. November hin eingeführt. Betroffen davon war ein Arbeitsvolumen von 15 Prozent.
Mikron ist als kleiner Präzisionsmaschinenhersteller für Kunden in der Automobil-, der Pharma-, der Medizintechnik-, der Konsumgüter- oder der Nahrungsmittelindustrie mit einem Jahresumsatz von zuletzt rund 315 Millionen Franken konjunkturellen Schwankungen stärker ausgesetzt als ein grösseres Unternehmen. (awp/mc/ps)