Biel – Der Präzisionsmaschinenhersteller Mikron hat im Geschäftsjahr 2019 den operativen Gewinn des Vorjahres gut gehalten. Der Reingewinn ging allerdings unter anderem wegen Steuereffekten deutlich zurück. Das Unternehmen leidet weiterhin unter der Flaute in der Automobilindustrie und nun auch unter der Coronakrise.
Der operative Gewinn (EBIT) zog um 1,4 Prozent auf 14,1 Millionen Franken leicht an, wogegen die entsprechende Marge um 10 Basispunkte auf 4,3 Prozent zurückging, wie Mikron am Montag mitteilte.
Dividende deutlich gekürzt
Der Reingewinn brach dagegen um 28 Prozent auf 8,8 Millionen ein. Belastet habe hier die notwendige Wertberichtigung kapitalisierter Verlustvorträge. Damit liegen die Gewinnzahlen aber leicht über den im Januar zusammen mit dem Umsatz bereits genannten Richtgrössen. Die Dividende wird auf 6 Rappen von 20 Rappen deutlich gekürzt, wobei 3 Rappen aus den Reserven aus Kapitaleinlagen bezahlt werden. Begründet wird die Kürzung mit der aktuellen Wirtschaftslage.
Bereits im Dezember hatte Mikron vor einem Gewinnrückgang gewarnt. Die sehr unterschiedlichen operativen Ergebnisse der einzelnen Gesellschaften auf Stufe EBIT würden im Jahresabschluss 2019 zu einer höheren Steuerquote auf Gruppenstufe führen, hiess es damals.
Bereits bekannt war der Umsatz. Dieser stieg um 4,1 Prozent auf 327,6 Millionen Franken, der Bestellungseingang brach dagegen um einen Fünftel auf 288,5 Millionen ein. Dieser Rückgang war allerdings wegen des nach einigen Grossbestellungen rekordhohen Auftragseingangs im Jahr 2018 erwartet worden.
Von den beiden Divisionen legte die grössere Automationssparte umsatzmässig um 14 Prozent auf 177,2 Millionen Franken zu. Dagegen verzeichnete die Metallmaschinensparte (Machinig) einen Umsatzrückgang um 5,5 Prozent auf 151,5 Millionen.
Das Segment Automation habe den guten Auftragsbestand zu Jahresbeginn und die allgemein positive Entwicklung in den Kernmärkten gut zu nutzen gewusst. Das Segment Machining Solutions hingegen habe unter dem starken Nachfragerückgang im Maschinengeschäft – insbesondere aus der Automobilindustrie – gelitten.
Coronavirus hat signifikanten Einfluss
Ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 sei sowohl was den Bestellungseingang als auch den Umsatz und die Rentabilität angehe sehr schwierig. Die tiefe Kapazitätsauslastung der Sparte Machining Solutions und die notwendigen Anpassungen würden die Resultat im laufenden Jahr «erheblich belasten».
Die Auswirkungen des Coronavirus seien zudem noch nicht abschätzbar. Unglücklicherweise habe der Ausbruch des Virus seit Beginn des Jahres 2020 Mikron aber signifikant getroffen, heisst es im Geschäftsbericht. Verschiedene bereits fertiggestellte Produktionslinien könnten nicht wie vorgesehen im ersten Quartal kommissioniert werden. Ausserdem seien die Verkaufs- und Serviceaktivitäten seit Jahresbeginn eingeschränkt.
Die rückläufigen Produktionszahlen und die ungewissen Aussichten in der Automobilindustrie führten zudem zu einem Rückgang der Investitionen über die gesamte Lieferkette. (awp/mc/ps)