Rotkreuz ZG – Nach dem Knick im Vorjahr hat sich der Handyanbieter Mobilezone wieder gefangen. Der Umsatz legte im ersten Semester leicht zu, während der Betriebsgewinn stabil blieb. Schub erhofft sich die Konzernspitze vom neuen iPhone, das wieder mehr Kunden in die Geschäfte locken soll.
Bis zur Jahresmitte stieg der Umsatz um 1,1 Prozent auf 479,5 Millionen Franken, wie Mobilezone am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Dabei drückte die Währungsentwicklung aufs Ergebnis. Währungsbereinigt wäre der Umsatz um 3,0 Prozent gewachsen.
Der Betriebsgewinn (EBIT) blieb unverändert bei 28,1 Millionen Franken. Unter dem Strich erzielte Mobilezone einen Reingewinn von 20,3 Millionen Franken. Das sind 2,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Erwartungen verfehlt
Mit den Zahlen hat der Konzern die Erwartungen der Analysten verfehlt, die im Schnitt mit mehr Umsatz und Gewinn gerechnet hatten. Die Aktie sank bis zum Mittag um rund 3 Prozent, während der Gesamtmarkt leicht zulegte.
Bei den Investoren kam der etwas gesenkte Ausblick nicht gut an: Man sei auf Kurs und könne das EBIT-Ziel von 68 und 75 Millionen Franken bestätigen. Aber neu dürfte der Betriebsgewinn im unteren Bereich dieser Bandbreite landen, erklärte der Delegierte des Verwaltungsrats, Markus Bernhard. Im Vorjahr hatte Mobilezone einen EBIT von 65,7 Millionen Franken erzielt.
Der Umsatz dürfte am Jahresende bei 1 Milliarde Franken oder mehr landen, sagte Bernhard weiter, der sein Amt als Konzernchef Ende Juni an Schweiz-Chef Roger Wassmer und Deutschland-Chef Wilke Stroman abgegeben hatte, in einer Telefonkonferenz. 2023 hatte Mobilezone 1,01 Milliarden Franken Umsatz gemacht.
Mehr Handyabokunden erwartet
Neben dem Schub durch das neue iPhone erwartet der Konzern eine weitere Steigerung im Geschäft als virtueller Mobilfunkbetreiber (MVNO) mit den Marken Talktalk, Digital Republic und HIGH: Es sei ein starkes Wachstum auf über 370’000 Kunden per Ende 2024 (31.12.2023: 295’300) geplant, hiess es. Zudem solle der Betriebsgewinn (EBITDA) des MVNO-Geschäfts steigen.
Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen in der Schweiz einen Rückgang der Kundenzahlen in den eigenen Läden hinnehmen müssen. Dies drückte auf den Absatz im Vertrags- und Zubehörgeschäft. Damit sei Mobilezone aber nicht alleine. Das gehe der Konkurrenz auch so, erklärte Schweiz-Chef Wassmer: «Wir sind aber zuversichtlich, dass sich das in den nächsten Monaten wieder ändern wird.»
Der Umsatz in der Schweiz schrumpfte im ersten Halbjahr um 10,6 Prozent auf 135 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn EBIT blieb allerdings stabil bei 15,1 Millionen.
«In Deutschland konnten die Absatzzahlen im ersten Halbjahr trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds gesteigert werden», so Mobilezone. Der Umsatz kletterte um 9,3 Prozent auf 363 Millionen Euro (+6,1 Prozent in Franken). Der EBIT stieg leicht auf 13,5 Millionen Euro nach 13,3 Millionen im Vorjahr. In der Berichtswährung Franken sank er dagegen um 0,2 Millionen auf 13,0 Millionen Franken.
Festhalten am Mittelfristziel
Ferner bekräftigte das Unternehmen das Ziel, die EBIT-Marge bis 2025 auf 8,0 Prozent von 6,5 Prozent im 2023 zu steigern. «Im zweiten Halbjahr machen wir immer die bessere Marge als im ersten», sagte Bernhard. Zudem würden die Effekte des im letzten Jahr gestarteten Kostensenkungsprogramms spürbarer. (awp/mc/pg)