Luzern – Das Immobilienunternehmen Mobimo hat im Geschäftsjahr 2017 den Weg zurück zur Normalität angetreten. Das Ergebnis war nach den hohen Verkaufs- und Neubewertungsgewinnen des Vorjahres wieder stärker durch die operative Leistung geprägt. Dennoch soll die Dividende stabil bleiben, der Ausblick ist robust.
«Erfreulich ist, dass wir das drittbeste Resultat der Unternehmensgeschichte erzielt haben», sagte CEO Christoph Caviezel am Freitag vor den Medien. Zudem sei die weiterhin tiefe Leerstandsquote sehr erfreulich, besonders angesichts der hohen Vertragsfälligkeiten im Jahr 2017 von 13%.
Neubewertungen normalisiert
Der Erfolg aus Vermietung sank leicht um 2,2% auf 94,1 Mio CHF, dies bei einer wenig veränderten Leerstandsquote von 4,9% (VJ 4,8%). Der EBIT brach indes um rund 30% auf 142,3 Mio, der Reingewinn gar um über 40% auf 91,6 Mio ein.
Unter Ausklammerung des Erfolgs aus der Neubewertung des Immobilienparks in Höhe von 27,3 Mio (VJ 80,7 Mio) resultiert ein EBIT von 115,0 Mio (-3,8%) und ein Reingewinn von 71,9 Mio (-28%). Damit hätten sich die Neubewertungen wieder normalisiert und der Erfolg widerspiegle damit den plangemässen Baufortschritt bei den grossen Projekten für das eigene Portfolio, aber auch die Aktivitäten zur Qualitätssteigerung im Bestand, so die Mitteilung.
Der Erfolg aus Verkauf Promotion sowie Entwicklungsdienstleistungen stieg um 3,5% auf 24,7 Mio CHF. Durch den Verkauf von vier Anlageliegenschaften wurde derweil ein um 21% tieferer Erfolg von 27,5 Mio erzielt. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Ausschüttung von 10,00 CHF je Aktie erhalten.
Fadmatt soll über Auktion verkauft werden
Mit Blick auf die geplante Fadmatt-Übernahme gab es ebenfalls einige Neuigkeiten. Nachdem der Fadmatt-Verwaltungsrat das Angebot von Mobimo als zu niedrig abgelehnt hatte, führe er nun eine Auktion durch. «Wir werden daran teilnehmen und nach der Due Dilligence ist auch eine Erhöhung unseres Angebots denkbar», sagte der CEO.
Klarheit darüber, ob Mobimo den Zuschlag erhält, werde es im Verlauf des Frühjahrs geben. Genügen würde dem Unternehmen ein Anteil von 51% mit Aktientausch. «Wir kennen einzelne Aktionäre, die an einem Verkauf interessiert sind, die Anzahl aller Aktionäre ist uns aber nicht bekannt», so Caviezel.
Fadmatt erziele derzeit einen jährlichen Mietertrag von 110 Mio CHF und verfüge über einen Bestand von rund 500 Wohnungen, wovon viele saniert seien. Mobimo geht derzeit davon aus, dass der Bestand quasi vollvermietet ist.
Projekte auf Kurs – Ausblick robust
Im Entwicklungsgeschäft sei man mit der Realisierung der Grossprojekte Mattenhof, Labitzke und Aeschbachquartier auf Kurs, heisst es weiter. Bei der Labitzke-Überbauung seien bereits vier Monate vor Bezug die Wohnungen zu 100% vermietet, die Gewerbeflächen zu 75%. Die Vermarktung im Aeschbachquartier und Mattenhof werde derweil anspruchsvoller sein, räumt Mobimo ein.
2017 sei aus Pipelinesicht ein Übergangsjahr gewesen mit lediglich zwei kleineren Fertigstellungen. 2018 aber vor allem 2019 und 2020 wechselten dann einige Entwicklungsprojekte in das Portfolio und liessen Mieteinnahmen in Höhe von 25 Mio CHF erwarten.
Einen konkreten Ausblick auf das Geschäftsjahr gibt das Management um CEO Christoph Caviezel nicht. Es erwartet, dass sich der Schweizer Immobilienmarkt 2018 weiterhin robust zeigen wird und die Preise stabil bleiben dürften. An der Strategie halte man fest, wobei diese auch künftig attraktive Ausschüttungen ermöglichen sollte.
Aktie leicht im Minus – Analysten bewerten nüchtern
An der Börse gaben die Mobimo-Titel klar nach. Bis Börsenschluss verloren sie 1,8% auf 249.00 Franken. Analysten sehen die Zahlen aber recht nüchtern. Vontobel-Experte Stefan Schürmann spricht von soliden Resultaten, die stabile Dividende bezeichnet er als «gesund» und das Immobilienmanagement halte sich in einem anspruchsvollen Markt gut.
Die ZKB sieht das Ergebnis zwar als leicht tiefer als erwartet an, es sei aber solide. Auch Analyst Ken Kagerer stellt die gehaltende Dividende in einem schwierigen Umfeld heraus. Derweil hofft er, dass Mobimo bei der angestrebten Übernahme der Fadmatt nicht zuviel bezahlt. (awp/mc/ps)