Mobimo-CEO Christoph Caviezel.
Luzern – Das Immobilienunternehmen Mobimo hat im ersten Halbjahr 2015 von Verkäufen von Anlageliegenschaften profitiert und präsentiert deutlich angestiegene Gewinnzahlen. Auch mit der Entwicklung der Mieteinnahmen zeigt sich das Unternehmen zufrieden. Dank der guten Gewinnentwicklung in den ersten sechs Monaten dürfte die Fortführung der attraktiven Dividendenpolitik bereits feststehen, teilte Mobimo mit.
Unter dem Strich resultierte für die ersten sechs Monate ein Reingewinn von 35,8 Mio CHF nach 20,1 Mio CHF im Jahr davor, wie Mobimo am Donnerstag mitteilte. Auch unter Ausschluss der Neubewertungen verbesserte sich der Reingewinn stark auf 28,4 Mio CHF (VJ 14,6 Mio).
Verkauf weiterer Liegenschaften wird geprüft
Mit den Verkäufen von drei Anlageliegenschaften in Horgen und Bülach habe das Unternehmen vom Marktumfeld profitiert, betonte CEO Christoph Caviezel an einer Telefonkonferenz zum ersten Halbjahr. Aus den Verkäufen resultierte laut den Angaben ein Erfolg von 15,8 Mio CHF. Hält die Marktnachfrage an, will Mobimo auch den Verkauf von weiteren Liegenschaften prüfen. Die freiwerdenden Mittel sollen in die Realisierung «höher rentierender Objekte» aus der bestehenden Entwicklungspipeline investiert werden.
Bei den Mieteinnahmen profitierte das Unternehmen von der Zuwanderung, die für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Mietwohnungen in den grossen Agglomerationen sorgte. Der Ertrag aus den Mieteinnahmen verbesserte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 52,6 Mio CHF (VJ 50,9 Mio). Bei den kommerziellen und gewerblichen Mieten habe die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB noch keine direkten Auswirkungen gezeigt, hiess es weiter, allerdings sei eine gewisse Zurückhaltung bei Neu- und Wiedervermietungen zu beobachten. Die Leerstandsquote ging insgesamt auf 5,1% zurück gegenüber 5,4% per Ende 2014.
Drei Liegenschaften verkauft
Die Eigentumsübertragungen von Stockwerkeigentum – vor allem in Meilen und in Zürich – brachten im ersten Halbjahr 17,7 Mio CHF (VJ 9,4 Mio) ein. Die Verkäufe entwickelten sich gut, so das Unternehmen; die Projekte in Regensdorf und Aarau erfreuten sich einer hohen Nachfrage, auch wenn die Verschärfung der Eigenkapitalbestimmungen den Eigentumserwerb vor allem für junge Familien erschwere.
Die Projekt-Pipeline von Mobimo bleibe «gut gefüllt», sagte CEO Caviezel, seine Bauprojekte habe Mobimo dabei «im Griff». Im ersten Halbjahr wurden drei Wohnüberbauungen in Lausanne, Regensdorf und Meilen fertiggestellt. Zudem hätten die Vorbereitungen der Tiefbauarbeiten im Labitzke-Areal Zürich begonnen. Für rund 90 Wohnungen des geplanten Aeschbach Quartiers in Aarau wurde im April der Grundstein gelegt, zudem erfolgten Baueingaben für ein weiteres Baufeld in Aarau und für Projekte in Kriens.
Aussichten «sehr positiv»
Das Immobilienunternehmen sieht sich weiterhin solide aufgestellt; so belief sich die Eigenkapitalquote zur Jahresmitte auf 44%. Das Geschäftsmodell mit seinen drei Säulen bewähre sich, entsprechend beurteilen die Verantwortlichen die Zukunftsaussichten der Gruppe als «sehr positiv».
Nach dem positiven Halbjahresabschluss gehe man von einem «sehr positiven Abschluss für 2015» aus, sagte Caviezel an der Telefonkonferenz. Die Dividende für das Gesamtjahr dürfte bereits gesichert sein. Ob gar Potenzial für eine Dividendenerhöhung bestehe, «werde sich noch zeigen», meinte der CEO auf eine entsprechende Frage.
Mit den Gewinnzahlen hat das Immobilienunternehmen die Erwartungen am Markt übertroffen, allerdings war dies auf die Einmalgewinne aus den Verkäufen von Anlageobjekten zurückzuführen. Ohne diesen Einfluss wären die Resultate sogar leicht unter den Erwartungen ausgefallen, unter anderem wegen einer höher als erwarteten Leerstandsquote, kommentierte etwa die Bank Vontobel. (awp/mc/upd/pg)