Luzern – Das Immobilienunternehmen Mobimo ist im Geschäftsjahr 2016 weiter gewachsen und hat unter dem Strich deutlich mehr verdient. Die Dividende wird aber nicht angehoben. Neben relativ hohen Neubewertungserfolgen gaben auch der Verkauf von Stockwerkeigentum und das Entwicklungsgeschäft für Dritte Schub. Zugelegt hat Mobimo auch im Vermietungsgeschäft, dies allerdings weniger deutlich als in den Vorjahren. Im Ausblick auf das laufende Jahr 2017 zeigt man sich zuversichtlich. Eine ähnliche starke Gewinnentwicklung wird jedoch nicht erwartet. An der Börse werfen die News keine grossen Wellen.
Der Höchste Gewinn in der 18jährigen Unternehmensgeschichte: 2016 hat Mobimo unter dem Strich 159,4 Mio CHF verdient. Damit wurde der Rekordwert aus dem Vorjahr noch um rund 50% übertroffen. Allerdings hatte die seit 2005 an der Schweizer Börse kotierte Gesellschaft erneut vor allem von Verkaufs- und Neubewertungserfolgen profitiert.
Aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen und der Projektentwicklung für Dritte stammt ein Erfolg rund 24 Mio CHF – ein Vielfaches zum Vorjahr. Und der Verkauf von drei Anlageliegenschaften brachte knapp 35 Mio CHF ein, was allerdings klar unter dem Vorjahreswert liegt.
Man habe die Liegenschaften zu deutlich höheren Preisen verkauft, als in den Büchern standen, sagte CEO Christoph Caviezel am Freitag vor den Medien. Bei der Immobilienbewertung sei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, fügte er an. Investoren seien wegen des Anlagedrucks weiterhin bereit, einen Aufpreis zu zahlen.
Hoher Buchgewinn aus Immobilienbewertung
Daneben resultiert auch aus der turnusmässigen Neubewertung des auf 2,8 Mrd CHF angewachsenen Immobilienparks ein im historischen Vergleich hoher Erfolg von 80,7 Mio CHF. Geholfen hat zur Ergebnissteigerung nicht zuletzt auch ein tieferer Steueraufwand, den Analysten so nicht erwartet hatten. Dies ist vor allem auch der Grund, weshalb Mobimo die Markterwartungen bei der Gewinnentwicklung übertroffen hat.
Dagegen hatten Analysten im Vermietungsgeschäft mehr erwartet. Der für die nachhaltige Ertragskraft wichtige Erfolg aus Vermietung legte jedoch lediglich um 2,3% auf 96,2 Mio CHF zu. In den Vorjahren war die Steigerung viel ausgeprägter.
Daher bleibt Mobimo bei der Dividende für 2016 auch vorsichtig. Es sollen unverändert 10,00 CHF je Aktie ausgeschüttet werden. Verdient wurden unter Ausklammerung der Buchgewinne, die aus der Immobilienbewertung stammen, 15,99 CHF nach 12,65 CHF im Vorjahr.
«Normalere» Gewinnentwicklung im laufenden Jahr
Diese Vorsicht dürfte aber auch mit den weiteren Geschäftsaussichten zu erklären sein. Caviezel stellte zwar «ein gutes Jahr 2017» in Aussicht. Die Gewinnentwicklung werde sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren aber normalisieren, fügte er an.
Im Vermietungsgeschäft wird 2017 konkret mit einer «geringfügigen Erhöhung» der Mieterträge gerechnet. Die Leerstandsquote per Ende 2017 werde voraussichtlich «um die 5%» zu liegen kommen, nach im Branchendurchschnitt guten 4,8% per Ende 2016. Eine konkrete Zahl will Caviezel erst bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Sommer nennen. Von den 2017 auslaufenden Mietverträgen seien bereits 70% erneuert worden.
Im Geschäftsfeld Promotion und Projektentwicklung für Dritte prognostiziert er eine zu 2016 vergleichbare Ertragsentwicklung. 2017 werde man auch den einen oder anderen Verkauf von Anlageobjekten realisieren, wobei Caviezel ein mögliches Volumen nicht beziffern wollte. «Die Gewinne, die wir in den beiden Vorjahren damit erzielt haben, werden sich in diesem Jahr aber sehr wahrscheinlich nicht wiederholen lassen.»
An der Börse werfen die News keine grossen Wellen. Die gut ins Jahr gestartete Mobimo-Aktie schlossen am Freitag 0,2% im Plus auf 266 CHF. Im Handelsverlauf markierte die Aktie auf 265,75 CHF ein Rekordhoch. (awp/mc/pg)