Christoph Caviezel, CEO Mobimo. (Foto: Mobimo)
Luzern – Das Immobilienunternehmen Mobimo hat im ersten Halbjahr 2014 die Mieterträge gesteigert. Rückläufig entwickelten sich dagegen die Erfolge aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen sowie der Neubewertung des Immobilienparks. In der Folge ging das Betriebsergebnis sowie der Gewinn deutlich zurück. Die Ziele für das Gesamtjahr hat das Management aber bestätigt.
Mit der Vermietung seines Immobilienparks hat Mobimo im ersten Fiskalhalbjahr mehr verdient. Der Ertrag nahm im Vergleich zum Vorjahr um 8,1% auf 50,9 Mio CHF zu. Dieser Trend werde sich dank der im ersten Halbjahr ins Portfolio übernommenen Mietobjekte weiter fortsetzen, teilt Mobimo am Donnerstag mit. Der daraus resultierende Erfolg legte allerdings etwas weniger zu: Die erzielten 42,4 Mio kamen 6,5% über dem Vorjahreswert zu liegen.
Der Verkauf von Stockwerkeigentum entwickelte sich dagegen schwach. Der erzielte Ertrag brach auf 9,4 Mio CHF (VJ 43,0 Mio) ein und stamme im Gegensatz zur Vorjahresperiode ausschliesslich aus der Übertragung von Stockwerkeigentumseinheiten aus bereits bestehenden Objekten, wie es heisst. Das leicht negative Ergebnis (-0,3 Mio vs. 5,7 Mio im VJ) resultiert aus den angefallenen Verkaufs- und Vermarktungskosten aus den Projekten im Bau, die noch nicht die erlöswirksame Phase erreicht haben, heisst es.
Aus der Neubewertung (NB) des Immobilienparks resultiert ein tieferer Erfolg von 7,2 Mio nach 23,6 Mio im Vorjahr. Damals hatte die erstmalige Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 13 das Resultat deutlich positiv beeinflusst.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT kam bei 38,8 Mio zu liegen und damit 35% tiefer als im Vorjahr. Der Reingewinn ging um etwa die Hälfte auf 20,1 Mio zurück. Wird der Erfolg aus der Neubewertung herausgerechnet, resultiert ein Gewinn von 14,6 Mio nach 23,6 Mio im Vorjahr. Damit hat Mobimo die Schätzung der Analysten (AWP-Konsens) klar verfehlt. Diese hatten den Reingewinn unter Ausklammerung der NB bei 21,2 Mio CHF veranschlagt. Mobimo selbst bezeichnet die Entwicklung insgesamt als «planmässig».
Portfoliowert gesteigert – Leerstand höher
Das Immobilienportfolio wies zum Stichtag am per Ende Juni einen Gesamtwert von 2,54 Mrd CHF nach 2,37 Mrd per Ende 2013 und 2,44 Mrd per Ende Juni 2013 aus. Neben der Fertigstellung der Eigenbauten stiess im ersten Quartal ein «bedeutender», vollvermieteter Bürokomplex an der Zürcher Friesenbergstrasse zum Portfolio.
Der Leerstand nahm im Verlauf des Halbjahres zu. Ende des ersten Semesters kam die Quote bei 5,8% zu liegen nach 3,9% per Ende 2013 und 4,3% per Ende Juni 2013.
Verkaufserfolg wird im zweiten Halbjahr steigen
Eine grosse Anzahl von Eigentumsübertragungen werde im zweiten Halbjahr wie geplant stattfinden, heisst es. Das Niveau des starken Vorjahrs werde 2014 wie erwartet aber nicht erreicht. Insgesamt bestünden per Ende Juni beurkundete Kaufverträge für Stockwerkeigentum in der Höhe von 105 Mio CHF. Auch der Dienstleistungsbereich Investitionen Dritte werde im zweiten Halbjahr einen «wesentlichen» Ergebnisbeitrag leisten.
Das Mobimo-Management stellt eine Verunsicherung bei den Marktteilnehmern fest. Wie es heisst, hätten die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative, die effektiven und angekündigten Regulierungsmassnahmen verschiedener Behörden sowie die gehäuften kritischen Medienberichte über den Immobilienmarkt dazu geführt.
Der Wunsch nach Wohneigentum sei in der Bevölkerung aber ungebrochen, heisst es. Der Verkaufsprozess nehme jedoch wieder mehr Zeit und Beratungsaufwand in Anspruch. Im Luxussegment erfordere die Absorptionsdauer Geduld. Im Mietwohnungsmarkt, auch im höheren Segment, steige die Nachfrage weiter, so die Mitteilung.
Für das Gesamtjahr geht das Mobimo-Management davon aus, die gesteckten Ziele zu erreichen und die Ausschüttungspolitik fortführen zu können. Der steigende Anteil Anlageliegenschaften führe zum erwünschten Wachstum der Mieterträge, heisst es. Die Zukunftsaussichten der Gruppe werden weiterhin als «sehr gut» beurteilt. (awp/mc/upd/ps)