Molecular Partners sieht sich weiterhin bis ins Jahr 2026 finanziert

Molecular Partners sieht sich weiterhin bis ins Jahr 2026 finanziert
Patrick Amstutz, CEO Molecular Partners. (Foto: zvg)

Schlieren – Das Biotechnologie-Unternehmen Molecular Partners kann mit dem aktuellen Liquiditätsbestand bis «weit ins Jahr 2026» weitermachen. Zudem hofft das Management, dass die Firma durch Entwicklungsmeilensteine, neue Kandidaten und potenzielle Partnerschaften Werte schaffen kann.

Molecular Partners hat im ersten Halbjahr 2023 laut einer Mitteilung vom Donnerstagabend bislang 29,8 Millionen Franken für seine Geschäftsaktivitäten verbraucht. Per Ende Juni verfügte das Unternehmen damit über liquide Mittel von 218,2 Millionen Franken.

Da die Firma noch keine eigenen Medikamente auf dem Markt hat, «verbrennt» sie noch Geld. Entsprechend wichtig sind denn auch die liquiden Mittel. Mit diesen sieht sich das Unternehmen bis «weit ins Jahr 2026» finanziert, womit frühere Aussagen bestätigt werden.

Geschäftsaufwand von 65 bis 70 Mio Franken in diesem Jahr
Trotzdem verbraucht das Unternehmen nach Einschätzung des Managements 2023 weniger Geld als zuvor angenommen. Neu geht Molecular Partners für das Gesamtjahr bei konstanten Wechselkursen von einem Geschäftsaufwand zwischen 65 und 70 Millionen Franken aus. Zuvor hatte die Prognose noch bei 70 bis 80 Millionen gelegen. Wie bereits früher angekündigt, sind rund 9 Millionen davon auf nicht zahlungswirksame Kosten für aktienbasierte Vergütungen, IFRS-Pensionsabrechnungen sowie Abschreibungen zurückzuführen.

In dieser Prognose seien mögliche Einnahmen aus Partnerschaften im Bereich Forschung und Entwicklung ausserdem nicht enthalten, teilte Molecular Partners weiter mit. In der ersten Jahreshälfte seien «überzeugende klinische Daten der Phase 1 zu MP0317 bei Patienten mit verschiedenen fortgeschrittenen soliden Tumoren vorgelegt» worden.

Erste klinische Studie zur Behandlung von AML
Zudem habe man die erste klinische Studie am Menschen mit MP0533, einem tetraspezifischen T-Zell-Engager-DARPin-Kandidaten für die Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML), eingeleitet und die Evidenzbasis für die Radio-DARPin-Therapieplattform vertieft. «Wir sind gut kapitalisiert, um diese Programme voranzutreiben und unsere grundlegende DARPin-Expertise weiter zu nutzen, um mit einzigartigen DARPin-basierten Therapieansätzen in neue Bereiche vorzustossen», wird Firmenchef Patrick Amstutz in der Mitteilung zitiert. Für die zweite Jahreshälfte werde man die Aufmerksamkeit auf MP0533 richten, um damit klinische Daten zu generieren. Bei den sogenannten DARPins (Designed Ankyrin Repeat Proteins) handelt es sich um künstliche Proteine, die Antigene erkennen und binden können.

Nachdem Molecular Partners im ersten Halbjahr 2022 dank einer Einmalzahlung von Novartis in Höhe von 150 Millionen noch Einnahmen von 185,1 Millionen Franken und einen Rekordgewinn von 148,6 Millionen verzeichnet hatte, lag der Umsatz im ersten Semester des laufenden Jahres mit 3,5 Millionen Franken wieder auf gewohnt tiefem Niveau (H1 2021: 4,4 Mio). Unter dem Strich blieb ein Verlust von 30,8 Millionen Franken (H1 2021: -33,6 Mio). (awp/mc/pg)

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