Reinach – Der Luftfahrtzulieferer Montana Aerospace hat im ersten Quartal 2022 den Umsatz markant gesteigert. Das Unternehmen schreibt aber wegen einmaliger Effekte weiterhin rote Zahlen. Es ist der erste Erstquartalsabschluss als selbständiges Unternehmen nach dem Börsengang vom vergangenen Mai.
Der Umsatz stieg um gut 43 Prozent auf 243,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Covid-bedingte Rückgang sei damit umgekehrt und das vorpandemische Niveau übertroffen.
Zum Umsatzwachstum trugen alle drei Sparten bei. Am stärksten legte das Segment E-Mobility (+71%) zu, gefolgt vom Bereich Luftfahrt (+67%) und dem Bereich Energie (+22%). Die globale Luftfahrtindustrie sei derzeit von Wiederaufschwung und Konsolidierung geprägt und verfüge über gute Aussichten, heisst es.
Das Segment Aerospace arbeite zudem an mehreren Verträgen, die für weiteres Wachstum im Extrusionsgeschäft sorgen sollen. Insgesamt sei die Nachfrage der grossen Flugzeugbauer steil angestiegen und die Anzahl neu gebauter Flugzeuge nähere sich wieder dem Vorkrisenniveau.
Reinergebnis bleibt negativ
Mit Blick auf die Ergebnisse zeigt sich ein gemischtes Bild. Während der operative Gewinn (EBITDA) um einmalige und nicht operative Effekte bereinigt um zwei Drittel auf 15,9 Millionen Euro anzog, ergab sich auf Stufe EBIT erneut ein Verlust. Dieser wurde indes auf 4,8 Millionen Euro nahezu halbiert.
Verantwortlich für diesen Verlust sind einmalige und nicht operative Effekte wie die Kosten des Aktienoptionsprogramms des Managements sowie Rechtskosten für den Acronic-Streit. Die aufgelaufenen Kosten, die vom derzeitigen Mehrheitsaktionär getragen würden und daher für Montana Aerospace nicht zahlungswirksam seien, seien im Personalaufwand enthalten. Unter dem Strich konnte der Fehlbetrag auf 7,2 Millionen Euro ebenfalls beinahe halbiert werden.
Die Ziele für 2022 wurden bereits im Februar bekanntgegeben und nun bestätigt. So sollen sich dieses Jahr die Marktanteilsgewinne der letzten Jahre erstmals deutlich im Umsatz niederschlagen. Konkret wird ein Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro erwartet, was einem Wachstum gegenüber 2021 von über 40 Prozent entsprechen würde.
Davon sollen rund 500 Millionen auf das Segment Aerospace, 440 Millionen auf Energy und etwa 190 Millionen auf E-Mobility entfallen. Zum Umsatzwachstum sollen Akquisitionen 15 Prozent beitragen, der Rest soll aus eigener Kraft gelingen. Beim bereinigten EBITDA wird weiterhin ein «hoher zweistelliger Millionenbetrag» angepeilt.
Grundlage für den angepeilten Wachstumssprung ist die stark steigenden Nachfrage von grossen Flugzeugherstellern. Montana Aerospace fährt deshalb die Produktion ebenfalls wieder hoch. (awp/mc/ps)
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