Reinach – Der Luftfahrtzulieferer Montana Aerospace hat 2023 die Ziele beim Umsatz knapp verfehlt, beim Betriebsergebnis hingegen erreicht. Im laufenden Jahr will die Gesellschaft wachsen und sich weitere Verschlankungsschritte überlegen.
Der Umsatz von Montana Aerospace belief sich 2023 auf etwas mehr als 1,43 Milliarden Euro. Damit habe man die Guidance von «mehr als 1,5 Milliarden» leicht verfehlt, teilte die Gruppe am Donnerstag gemäss vorläufigen und ungeprüften Zahlen mit. Im Vergleich zu 2022 erzielte die Gruppe damit aber ein Wachstum von knapp 10 Prozent.
Der Hauptgrund für das unerwartet schlechte Abschneiden sei die anhaltend schwierige Angebotsdynamik im Geschäftsbereich E-Mobility gewesen, heisst es weiter. Rückläufig entwickelte sich etwa der Absatz von Rundbarren (Recycling von Aluminium) auf dem externen Markt, da Grauimporte aus Ländern ausserhalb Europas zu einem Überangebot geführt hätten.
Besser lief das Geschäft in den Bereichen Aerostructures und Energy, wo die Gruppe den Angaben zufolge Marktanteile dazugewonnen hat.
Betriebsgewinn gesteigert
Zudem hätten die Investitionen der letzten Jahre sowie die erhöhte Werkauslastung zu einer verbesserten Profitabilität geführt. Gruppenweit rückte der adjustierte Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA auf rund 140 Millionen Euro vor nach ausgewiesenen 134 Millionen im Jahr davor. Bereinigt um weitere Normalisierungen hätte der Wert im Jahr 2022 gar nur bei rund 100 Millionen gelegen, so die Mitteilung. Mit dem nun vorgelegten Ergebnis liegt Montana Aerospace genau innerhalb der Zielspanne von 130 bis 150 Millionen.
Unter dem Strich könnte jedoch erneut ein Nettoverlust resultierten, warnt Montana Aerospace. Grund dafür seien negative Wechselkurs-Effekte auf das Finanzergebnis. Für 2022 hatte das Unternehmen einen Verlust von 36,8 Millionen Euro ausgewiesen.
Insgesamt bleibe Montana Aerospace dank des Erreichens eines «ausgewogenen Free Cash Flow» robust finanziert, heisst es weiter. Die Nettoverschuldung liege in etwa auf dem Niveau von Ende 2022 und die 2023 durchgeführte Refinanzierungsrunde habe die Finanzlage noch verstärkt. Zusammen mit der Refinanzierung wurde die Bilanz um rund 200 Millionen Euro verkürzt.
Umsatzwachstum angestrebt
Im Jahr 2024 strebt die Gruppe einen Umsatz von über 1,7 Milliarden Euro sowie einen bereinigten EBITDA im Bereich von 180 bis 200 Millionen an. Weitere Ziele seien, einen positiven Free Cash Flow sowie einen Nettogewinn zu erwirtschaften. Im Bereich Aerostructures wird mit einem Nettoumsatz von über 950 Millionen, bei Energy von mehr als 580 Millionen und E-Mobility von etwa 200 Millionen gerechnet.
Darüber hinaus soll die Bilanz weiter verschlankt werden. Montana Aerospace prüfe dazu mehrere Optionen, unter anderem ein Börsengang des Segments Energy. Montana beabsichtige nach wie vor, das Unternehmen konsequent zu einer reinen Aerostructures-Firma zu entwickeln, heisst es. (awp/mc/ps)