Nach Corona-Lockerungen gibt es mehr Ansteckungen und Spitaleintritte

Nach Corona-Lockerungen gibt es mehr Ansteckungen und Spitaleintritte

Bern – Zwei Wochen nach den Lockerungen der Corona-Massnahmen sind signifikant mehr Covid-19-Infektionen gemeldet worden. Auch die Zahl der Hospitalisationen stieg in der Woche vom 28. Februar bis 6. März wieder an, wie der jüngste Wochenvergleich des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigte.

Grundsätzlich sei es schwierig, die aktuelle Lage einzuschätzen, hiess es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des BAG zur Woche 9 dieses Jahres. Denn aufgrund des hohen Anteils positiver Tests sei auch mit einer erhöhten Dunkelziffer zu rechnen.

Von den durchgeführten PCR-Tests fielen in der Woche vom 28. Februar bis 6. März 51 Prozent positiv aus. In der Woche davor waren es 40 Prozent gewesen. Auch bei den Antigen-Schnelltests stieg der Anteil der positiven Ergebnisse von 38 auf 43 Prozent.

Inzidenz steigt in fast allen Altersgruppen
Insgesamt wurden gemäss BAG in der Berichtswoche 152’414 neue laborbestätigte Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Das waren 44,1 Prozent mehr als in der Vorwoche, als 105’790 Fälle gemeldet wurden.

Die Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen wies pro 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner am meisten Fälle auf, am wenigsten betroffen war die Altersklasse der 80-Jährigen und Älteren. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Inzidenz in fast allen Altersgruppen signifikant erhöht. Nur bei den 0- bis 9-Jährigen veränderten sich die Fallzahlen nicht erheblich.

Die höheren Fallzahlen schlagen sich auch in mehr Spitaleintritten nieder. Die Zahl der Hospitalisationen nahm im Wochenvergleich von 525 auf 583 zu (plus 11 Prozent). In den drei Wochen davor waren noch signifikante Rückgänge um 19 Prozent zu verzeichnen.

Rückgang auf Intensivpflegestationen
Auf die Intensivpflegestationen haben sich die steigenden Spitaleintritte bis 6. März aber nicht ausgewirkt, wie es im Wochenvergleich weiter heisst.

In der Woche 9 befanden sich im Durchschnitt 139 Patientinnen und Patienten mit einer laborbestätigten Covid-19-Infektion in Intensivpflege. Dies entsprach im Vergleich zur Vorwoche einem Rückgang um 6 Prozent.

Für die Berichtswoche wurden bisher 41 Todesfälle gemeldet. Zum selben Zeitpunkt in der Vorwoche waren es 70 Todesfälle. Trotz der noch erwarteten Nachmeldungen ist gemäss BAG von einer Abnahme der Todesfälle auszugehen.

Trend zu mehr Fällen hält an
Im Wochenvergleich sind die Zahlen bis vergangenem Sonntag enthalten. Die aktuellen Tageszahlen der laufenden Woche bestätigen den Trend einer Zunahme der Fallzahlen.

So meldete das BAG am Donnerstagmittag, dass innerhalb von 24 Stunden 32’128 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden seien. Am gleichen Tag vor einer Woche hatte es noch 23’023 bestätigte Neuinfektionen registriert. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 39,5 Prozent gestiegen.

Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 5954,49 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,28.

Neue Corona-Medikamente bestellt
Ab Mai gibt es in der Schweiz neue Medikamente zur Prävention vor Covid-19, die bei einigen tausend Patientinnen und Patienten angewendet werden, die sich nicht impfen lassen können.

Die Medikamente Tixsagevimab und Cilgavimab seien für Risikogruppen mit geschwächtem Immunsystem vorgesehen, teilte das BAG mit. Die Produkte des britischen-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca böten in Kombination während mindestens sechs Monaten einen Schutz vor einer Infektion mit Covid-19. (awp/mc/ps)

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