Nachfrage nach Coronaimpfungen für Kinder überschaubar
Bern – Die Nachfrage nach Kinderimpfungen gegen Covid-19 ist noch gering. Schweizweit wurden bisher rund 32’000 Kinder zwischen 5 und 11 Jahren geimpft. Die Impfquote liegt bei 5,2 Prozent. Es gibt grosse regionale Unterschiede.
Seit Anfang Jahr sind Kinderimpfungen schweizweit möglich. Am niedrigsten ist die Kinder-Impfquote bisher in der Westschweiz. Dort liegt sie überall deutlich unter 2 Prozent: am tiefsten in Neuenburg mit knapp 1,4 Prozent, am höchsten in Genf mit 1,8 Prozent, wie Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu entnehmen ist. Schweizer Radio SRF hatte am Montag darüber berichtet.
Hohe Impfquoten in den beiden Basel
Am meisten Kinder wurden bisher in Basel-Landschaft und Basel-Stadt geimpft. Hier liegen die Quoten bei 11,8 respektive 12,8 Prozent. In den Kantonen Zürich und Bern sind inzwischen 7,7 respektive 7,1 Prozent dieser Altersgruppe geimpft. Numerisch am meisten Kinder haben bisher im Kanton Zürich mit mehr als 8600 Kindern und in Bern mit rund 5000 Kindern eine Covid-Impfung erhalten.
Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern, erklärte gegenüber SRF, dass die Nachfrage nach Kinderimpfungen anfänglich gross gewesen sei. Aber jene Eltern, die wirklich darauf gehofft hätten, ihre Kinder möglichst rasch impfen lassen zu können, seien schon am ersten Wochenende gekommen.
Mittlerweile verteile sich die Nachfrage schon wieder. «Die ganz grosse Nachfrage nach Impfungen ist das natürlich nicht», so Giebel. Dass die Impfquote bei den Kindern bisher viel tiefer liege als bei den Erwachsenen, sei nicht überraschend. «Die Covid-19-Erkrankung bei Kindern, wenn sie sie überhaupt bekommen, verläuft normalerweise sehr mild. Das hat wahrscheinlich einen grossen Einfluss», so der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion.
Anders sieht es in Zürich aus. «Wir verspüren nach wie vor eine grosse Nachfrage und wir schalten laufend weitere Termine auf», erklärte Jérôme Weber von der Zürcher Gesundheitsdirektion gegenüber Radio SRF.
Tiefe Quote auch im Tessin
Eine sehr tiefe Impfquote von unter 3 Prozent bei Kindern gibt es laut BAG neben allen Westschweizer Kantonen auch im Tessin (2,6 Prozent), in Glarus (2,1 Prozent), St. Gallen (2,7 Prozent), Appenzell Innerrhoden (2,9 Prozent) und Obwalden (3 Prozent). Über dem schweizweiten Durchschnitt liegen neben Zürich, Bern und den beiden Basel lediglich die Kantone Aargau (7,4 Prozent), Zug (6,7 Prozent), Luzern (6,4 Prozent), Solothurn (5,8 Prozent) und Nidwalden (5,1 Prozent). (awp/mc/pg)