Nestlé-CEO: Eigene Stärken erkennen und ausspielen
Nestlé-CEO Paul Bulcke am SEF. (© SEF 2012)
Interlaken – Der Erfolg von Nestlé stützt sich gemäss CEO Paul Bulcke auf eine klare, langfristig ausgerichtete Vision und nicht auf kurzfristig angelegtes Gewinndenken. Die Welt verändere sich immer schneller, werde komplexer und sei stärker vernetzt als früher, sagte er am Freitag in seiner Rede am Swiss Economic Forum (SEF). Ein weltweit tätiges Unternehmen wie Nestlé müsse sich in diesem Umfeld den grossen Herausforderungen stellen, gleichzeitig böten sich mit der wachsenden Weltbevölkerung aber auch Chancen, die es zu nutzen gelte. Damit dies gelinge, seien die eigenen Stärken zu erkennen, damit man sie am Markt ausspielen könne.
Als Stärken Nestlés führte Bulcke etwa das grosse und sehr gut etablierte Markenportfolio an. Dieses gelte es über Innovation laufend aufzufrischen. Gleichzeitig müssten Produkte, welche am Markt nicht den gewünschten Erfolg bringen, aussortiert werden, sagte der Nestlé-CEO. Weiter profitiere das Unternehmen auch von der starken globalen Präsenz. «Wir sind seit vielen Jahren weltweit tätig und kennen unsere Märkte bestens, so auch die immer wichtiger werdenden aufstrebenden Länder.»
«Gute Mitarbeiter mit guten Werten sind wichtig»
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg seien aber auch die über 330’000 Mitarbeitenden von Nestlé. «Gute Mitarbeiter mit guten Werten sind wichtig.» Die Mitarbeitenden müssten sich mit der Vision identifizieren können und am gleichen Strick ziehen, so Bulcke.
Herausforderung Kaffeekapseln
Als gutes Beispiel für Markenentwicklung führte Bulcke Nespresso an. Über Innovation sei es gelungen, die Marke laufend zu erneuern. Dass in der Schweiz Migros und Coop eigene Kapseln für Nespresso-Systeme vertreiben wollen, nehme Nestlé ernst. «Es tut weh, wenn ein Händler das tut. Aber es ist für uns auch eine Herausforderung, das Produkt weiterzuentwickeln», so Bulcke. Wieviel der Nespresso-Botschaft und US-Schauspieler George Clooney an Werbeeinahmen verdient wisse er nicht, schliesslich delegiere er viele Aufgaben, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. (awp/mc/ps)