Nestlé baut nach Deal mit Starbucks Kaffee-Angebot aus
Vevey – Nach dem mit Starbucks eingegangenen Deal baut Nestlé sein Kaffee-Angebot aus. Das Ziel ist es, mit der breiteren Angebotspalette vor allem am US-Markt aufzuholen.
Das neue Sortiment umfasse 24 Produkte, darunter ganze Bohnen, gerösteter und gemahlener Kaffee sowie Starbucks-Kapseln auf Basis von Nestlé-Systemen, erklärte der Nahrungsmittelkonzern am Mittwoch. Das Bündnis mit Starbucks werde die führende Position von Nestlé im globalen Kaffeegeschäft festigen und das Portfolio in Nordamerika deutlich ausweiten.
Nestlé hatte vergangenes Jahr 7,15 Milliarden US-Dollar an Starbucks bezahlt, um Produkte der US-Kette wie Kaffeebohnen oder gemahlenen Kaffee etwa in Supermärkten verkaufen zu dürfen. Vorgesehen ist auch ein Angebot für Hotels. Vom Deal ausgenommen sind hingegen fertige Getränke und der Verkauf sämtlicher Produkte in Starbucks-Cafes. Mit den Amerikanern vereinbarte Nestlé auch, bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte zusammenarbeiten.
Einführung in mehreren Ländern
Die neuen Produkte würden nun in den nächsten Tagen in mehreren Ländern in Europa, Asien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und den USA in Geschäften und im Online-Handel eingeführt, sagte Nestlé-Manager Patrice Bula in einer Telefonkonferenz. Der Start erfolgt in Belgien, Chile, Grossbritannien, Spanien, Mexiko und Brasilien. Weitere Märkte sollen in den kommenden 18 Monaten folgen.
«Wir haben grosse Pläne mit dieser Allianz, die unser Angebot ergänzt, sei es bei Nescafé oder Nespresso», fügte Bula an. Zudem gelte es, neue Absatzregionen zu erobern und Märkte wie China oder Indien weiter zu entwickeln, wo die Marke Starbucks sehr bekannt ist.
Starbucks will derweil in der Kaffee-Allianz die Reichweite der Marke vergrössern. Denn die US-Kette kommt so in neue Vertriebskanäle neben den mehr als 24’000 Starbucks-Cafes weltweit.
Wachstum mit Kaffee
Nestlé-Chef Mark Schneider sieht Kaffee als einen Wachstumsbereich. Der Konzern ist mit Marken wie Nespresso und Nescafé weltweit grösster Kaffeeproduzent, gilt aber in den USA als unterrepräsentiert. Schneider hatte 2017 auch schon den amerikanischen Edel-Röster und Fachhändler Blue Bottle Coffee mehrheitlich übernommen.
Der Vermarktungsdeal mit Starbucks soll bereits ab 2019 zu Umsatz- und Gewinnsteigerungen bei Nestlé führen. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 legt der Konzern, der Marken wie Maggi, Kitkat und Nesquik vertreibt, an diesem Donnerstag vor. (awp/mc/pg)