Nestlé ernennt mit Ulf Mark Schneider einen Externen zum CEO

Nestlé ernennt mit Ulf Mark Schneider einen Externen zum CEO
Nestlé-CEO Ulf Schneider. (Foto: Fresenius)

Ulf Mark Schneider, designierter Nestlé-CEO Nestlé. (Foto: Fresenius)

Vevey – Nestlé stellt die Weichen für die Zeit nach VR-Präsident Peter Brabeck-Letmathe. Dieser stellt sich gemäss den Statuten an der nächsten Generalversammlung im April 2017 nicht mehr zur Wiederwahl. An seine Stelle soll der derzeitige Delegierte des Verwaltungsrates und CEO Paul Bulcke zum VRP gewählt werden. Neuer CEO soll bereits per 1. Januar 2017 Ulf Mark Schneider werden, der vom deutschen Unternehmen Fresenius kommt.

Zudem wird Schneider an der kommenden Generalversammlung zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen, wie Nestlé am Montagabend mitteilt. Bulke wird entsprechend am 31. Dezember 2016 von seiner gegenwärtigen Position als CEO zurücktreten. Dies geschehe, damit er sich auf seine zukünftige Rolle als aktiver, nicht exekutiver Verwaltungsratspräsident vorbereiten könne und um eine «minimale Abkühlungsphase» zu respektieren, schreibt Nestlé weiter.

Schneider ist seit 2003 Vorstandsvorsitzender der deutschen Fresenius-Gruppe. Der Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Dialyse, Krankenhäuser und ambulante Behandlungen habe unter der Leitung Schneiders in den vergangenen 13 Jahren stark floriert, schreibt Nestlé weiter. Mit mehr als 220’000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern und einem Jahresumsatz von 28 Mrd EUR sei Fresenius eines der weltweit führenden Gesundheitsunternehmen. Schneider bringe eine ganze Reihe von erwiesenen und anerkannten beruflichen und persönlichen Fähigkeiten ein, die die erfahrene Führungsriege und die Kultur von Nestlé ausgezeichnet ergänzen, kommentiert Bulcke in der Medienmitteilung die Berufung.

«Ich bin sehr geehrt und erfreut, zu Nestlé zu stossen. Nestlé ist ein wahrlich ikonisches globales Unternehmen mit beeindruckenden und aussergewöhnlichen Zukunftsperspektiven», wird der designierte neue CEO Schneider in dem Communiqué zitiert. Mit der vorgeschlagenen Ernennung von Paul Bulcke zum VRP und Ulf Mark Schneider zum Delegierten des Verwaltungsrats habe der Verwaltungsrat die Möglichkeiten des Unternehmens erweitert, um die Entwicklung von Nestlé zu beschleunigen, kommentiert Brabeck-Letmathe.

Strategie bestätigt – Health Science und Skin Health werden integriert
Die Personalentscheidung sei getroffen worden, nachdem der Nominationsausschuss und der gesamte Verwaltungsrat erneut die langfristige Ausrichtung von Nestlé als Unternehmen für Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden bestätigt habe, wie es weiter heisst. Das Gremium bestätigte, dass man weiter die Absicht habe, sowohl die Nestlé Health Science AG als auch die Nestlé Skin Health AG vollständig in die Nestlé-Organisation zu integrieren, mit direkter Berichterstattung an den CEO der Nestlé AG ab dem 1. Januar 2017.

Erster externer CEO seit 1922
Der Wechsel an der Spitze des Aufsichtsgremiums war erwartet worden und auch die Nachfolge von Bulcke für Brabeck-Letmathe galt als sicher. Als mögliche Kandidaten für den freiwerdenden CEO-Posten wurden hingegen vor allem konzerninterne Lösungen gehandelt. So etwa die Chinesin Wan Ling Martello, der Franzose Laurent Freixe oder der Amerikaner Chris Johnson. Wan Ling ist Nestlé-Asienchefin, Freixe Chef Amerika-Chef und Johnson Chef von Nestlé Business Excellence.

Nestlé hatte bisher in seiner Geschichte erst einmal einen externen Kandidaten zum Konzernchef gemacht, und zwar 1922 den Finanzexperten Louis Dapples. Dies, nachdem der Konzern im Jahr davor zum ersten und einzigen Mal einen Jahresverlust geschrieben hatte. Grund dafür war die abflauende Nachfrage nach Kondensmilch und Schokolade im Nachgang zum ersten Weltkrieg. (awp/mc/upd/ps)

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