Nestlé hält in schwieriger Zeit an Dividendenerhöhung fest

Nestlé hält in schwieriger Zeit an Dividendenerhöhung fest
Laurent Freixe, CEO Nestlé. (Foto: Nestlé)

Vevey – Der Kitkat- und Nespresso-Hersteller Nestlé ist 2024 aus eigener Kraft um 2,2 Prozent gewachsen. Trotz zuletzt schwierigen Zeiten wird die Dividende zum 29. Mal in Folge erhöht auf 3,05 Franken und werden die Ziele für das laufende Jahr bestätigt.

Insgesamt setzte Nestlé im Gesamtjahr 2024 91,4 Milliarden Franken um, in Franken ist das ein Minus von 1,8 Prozent. Wechselkursveränderungen sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert wuchs Nestlé aber um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sogenannte organische Wachstum setzt sich zusammen aus Preisanpassungen von 1,5 Prozent und Mengensteigerungen (RIG) von 0,8 Prozent, wie der weltgrösste Lebensmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.

Im vierten Quartal belief sich das organische Wachstum auf 2,7 Prozent, nachdem es im dritten Quartal noch 1,9 Prozent und im zweiten 2,8 Prozent gewesen waren.

Besonders bei Nestlé Health Science drückte das Management aufs Tempo: Dort erhöhte sich das organische Wachstum im Gesamtjahr auf 6,2 Prozent nach 3,8 Prozent nach neun Monaten. Auf der anderen Seite verlangsamte sich das Wachstum des Zugpferdes Tierfutter weiter auf 2,3 Prozent.

Und auch beim Sorgenkind Wasser, das inzwischen in einen eigenständigen Bereich ausgelagert wurde, verlor Nestlé an Schwung. Dies führt Nestlé in der Mitteilung auf Lieferschwierigkeiten zurück. Derzeit prüft Nestlé Strategien für diesen Geschäftsbereich.

Marge höher als erwartet
Vom Gruppenumsatz blieben 17,2 Prozent als Betriebsgewinn übrig, im Vorjahr waren es noch 17,3 Prozent gewesen. Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 10,9 Milliarden Franken zu Buche, gut 3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Ein Lichtblick für die Aktionäre, die in den letzten Monaten grosse Kursverluste hinnehmen mussten: Die Dividende soll um 5 Rappen auf 3,05 Franken pro Aktie steigen. Damit hält Nestlé bereits seit 29 Jahren an einer jährlichen Dividendenerhöhung fest.

Mit den Zahlen hat Nestlé die Erwartungen der Finanzgemeinde grösstenteils übertroffen – insbesondere beim organischen Wachstum im vierten Quartal und der operativen Marge. Einzig beim Reingewinn schnitt Nestlé etwas schlechter ab als erwartet.

Ausblick bestätigt
Für 2025 stellt das Management weiter eine Verbesserung des organischen Umsatzwachstums gegenüber 2024 in Aussicht. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll bei 16,0 Prozent oder höher liegen. Analysten hatten zuvor befürchtet, der Margen-Ausblick könnte gesenkt werden, doch dies ist nun nicht eingetreten.

Nestlé begründet dies damit, dass die beschleunigte Erzielung von Kosteneinsparungen die jüngsten Preisanstiege bei wichtigen Rohstoffen ausgleiche. Wie bereits am Investorentag im November angekündigt, will Nestlé bis Ende 2027 2,5 Milliarden Franken einsparen. Davon seien 300 Millionen Franken bereits sichergestellt für 2025. Insgesamt sollen dieses Jahr 700 Millionen Franken gespart werden.

Mit den Einsparungen sollen höhere Investitionen ins Marketing finanziert werden. Der Ausblick gehe aber davon aus, dass sich die wichtigsten makroökonomischen Variablen nicht veränderen werden.

Mittelfristig will Nestlé weiterhin wieder zu Werten von über 17 Prozent zurück. Das organische Umsatzwachstum soll «in einem normalen Geschäftsumfeld 4 Prozent plus» betragen. (awp/mc/ps)

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