Bern – Angestellte der Uhrenindustrie erhalten ab kommendem Januar höhere Kinderzulagen, ein längerer Vaterschaftsurlaub und die Möglichkeit, etappenweise in Pension zu gehen. Zudem erhöht der Arbeitgeber seinen Beitrag an die Krankenkassenprämie von 130 auf 160 CHF.
Der zusätzliche Beitrag zur Unterstützung der Familie und der Ausbildung der Kinder beträgt 30 CHF pro Kind, der Vaterschaftsurlaub wird von 3 auf 5 Tage angehoben. Zudem können die Angestellten die Arbeitszeit zwei Jahre vor dem AHV-Rentenalter um bis zu 20% und ein Jahr vor dem Rentenalter um bis zu 40% reduzieren. Der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte des Lohnausfalls.
Flexiblere Arbeitszeiten und Anpassung bei der Berechnung des Durchschnittslohns
Die Arbeitgeber profitieren ihrerseits unter anderem von flexibleren Arbeitszeiten und einer Anpassung bei der Berechnung des Durchschnittslohns. Gewisse Lohnzuschläge wie etwa Überstunden und Prämien werden nicht mehr berücksichtigt. Das sind die Kernpunkte des neuen Gesamtarbeitsvertrages (GAV), den die Vertreter der Gewerkschaften und des Arbeitgeberverbandes der Uhrenindustrie am Mittwoch unterzeichneten. Acht Monate haben die Sozialpartner verhandelt. Es ist der 14. GAV in der Geschichte der Uhrenindustrie. Der erste wurde im Jahr 1937 unterzeichnet. Der neue GAV gilt ab dem 1. Januar 2012 während fünf Jahren für 41’625 Mitarbeitende und 431 Unternehmen. (awp/mc/gh)