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St. Gallen – Die Zahl der Konkurse ist in der Schweiz 2012 auf einen neuen Rekordwert angestiegen. Der Grund sind deutlich mehr Konkurse von Privatpersonen sowie mehr Liquidationen von Firmen mit Mängeln in der Organisation. Dagegen gab es weniger Firmeninsolvenzen, wie einer Statistik des Wirtschaftsauskunftsunternehmens Creditreform zu entnehmen ist. Die Zahl der Firmengründungen hat im vergangenen Jahr leicht abgenommen.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr in der Schweiz 13’412 Konkurse publiziert worden, was einer Zunahme von 8,1% entspricht, wie den Daten der Creditreform zu entnehmen ist. Vor allem die Konkurspublikationen über Firmen mit Mängeln in der Organisation zeigten erneut einen starken Anstieg (+18,5% auf 2’328). Seit Anfang 2008 haben die Handelsregister die Möglichkeit, solche Firmen mittels Konkursverfahren zu liquidieren. Bei den Firmeninsolvenzen wurde dagegen ein Rückgang um 3,9% auf 4’513 Fälle verzeichnet.
Privatkonkurse steigen wegen «ausgeschlagenen Verlassenschaften»
Die Privatkonkurse sind 2012 um 14,3% auf 6’571 Fälle angestiegen. Rund drei Viertel dieser Verfahren seien «ausgeschlagene Verlassenschaften», also Liquidationen der Nachlässe verstorbener Personen, bei welchen die Erben die Erbschaften ausschlagen, um nicht für allfällig vorhandene Schulden gerade stehen zu müssen, schreibt der Wirtschaftsauskunftsdienst. In einigen Gebieten der Schweiz dürfte zudem die Publikationspraxis geändert worden sein, vermutet Creditreform.
Etwas weniger neue Unternehmen gegründet
Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 39’385 Firmen gegründet, was einem leichten Rückgang um 0,7% zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig hat die Zahl der Löschungen mit 28’871 Fällen um 2,1% zugenommen. Unter dem Strich ergibt sich ein Nettowachstum der Zahl der Firmen von 10’514 (2011: +11’393). Das sei der tiefste Wert nach dem Jahr 2005, bemerkt Creditreform. (awp/mc/pg)