Die riesige Bahnhofsuhr auf dem Vorplatz des neuen SBB-Hauptsitzes. (Foto: ps)
Bern – Die SBB hat am Donnerstag ihren neuen Hauptsitz offiziell eröffnet. Er befindet sich unmittelbar neben dem Bahnhof Bern-Wankdorf im Nordosten der Stadt Bern. 1’800 SBB-Angestellte haben dort ihren Arbeitsplatz – respektive eben gerade nicht.
In den zwei modernen Bürogebäuden ist nämlich weitgehend Schluss mit Einzelbüros, wie es sie im bisherigen Hauptsitz oberhalb des Hauptbahnhofs Bern noch gab. Die SBB setzt auf «Desksharing»: Die Arbeitsplätze werden geteilt.
Auch SBB-Chef Andreas Meyer verfügt über kein Einzelbüro mehr. Davon konnten sich Medienvertreter am Donnerstagmittag an einem Rundgang durch die beiden Gebäude überzeugen. Die SBB-Teams und Abteilungen haben allerdings ihnen zugeordnete Räume.
190 Mio CHF hat die SBB für ihren neuen Hauptsitz im Minergie-P-Standard investiert. Sie erhofft sich eine effizientere Zusammenarbeit, ersetzt das neue Gebäude doch sechs bisherige Standorte in der Stadt Bern. Auch kann sie mit der Zentralisierung die Kosten pro Arbeitsplatz senken.
Farbige Lamellen und riesige Bahnhofsuhr
Der neue Hauptsitz ist gut erkennbar an verschiedenfarbigen Lamellen an den Fassaden. Sie richten sich nach der Sonne, weshalb die neuen Gebäude den Namen «Girasole» tragen – italienisch für Sonnenblume.
Ausserdem hat die SBB vor den neuen Hauptsitz eine riesige Bahnhofuhr aufgestellt – der Durchmesser des Zifferblatts beträgt sieben Meter. Die Geschäftsleitung habe sich gesagt, dass es neben dem SBB CFF FFS-Schriftzug am Gebäude ein zusätzliches Element brauche, um es als SBB-Hauptsitz zu kennzeichnen, sagte Meyer bei der Einweihung.
Diese SBB-Uhr soll ein Symbol sein für Werte wie Pünktlichkeit und ausserdem die Angestellten daran erinnern, dass sie tagtäglich für die Kunden im Einsatz stehen.
Laut Meyer will die SBB auch an weiteren Standorten das neue Arbeitsplatzkonzept einführen. In Bern bewähre es sich, sagte Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien.
Möglichst nicht in Stosszeiten fahren
1’800 SBB-Angestellte in Bern-Wankdorf statt im Berner Stadtzentrum: Das sorgt für zusätzliche Passagiere in der Berner S-Bahn und bei Berns städtischen Verkehrsbetrieben Bernmobil. Um die Züge, Trams und Busse zu entlasten, setzt die SBB auf mobile Arbeitsmittel und flexible Arbeitszeiten.
Damit will sie ihre Angestellten motivieren, unterwegs oder von zu Hause aus zu arbeiten. So leiste das Personal einen Beitrag zur Entlastung des öffentlichen Verkehrs in den Hauptverkehrszeiten, schreibt die SBB in einer Mitteilung zur Eröffnung. Auch will die SBB Sitzungen nur noch durchführen, wenn unbedingt nötig, und dann wenn möglich zu Randzeiten. (awp/mc/ps)