Neuwagenzulassungen mit schlechtem Start ins neue Jahr
Bern – Die Autoverkäufe in der Schweiz und in Liechtenstein sind zum Jahresstart weiter gebremst worden. Insgesamt wurden im Januar 14’788 neue Autos zugelassen. Damit wurde das bereits tiefe Marktniveau aus dem Vorjahresmonat nochmals um 2,9 Prozent unterboten.
Dies teilte die Importeurvereinigung Auto Schweiz am Dienstag in einem Communiqué mit. Dabei traf es vor allem die reinen Verbrenner, deren Verkäufe regelrecht einbrachen. So wurden 23 Prozent weniger Benziner zugelassen und gar 28 Prozent weniger Dieselautos.
Bei den Autos mit Elektromotor zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen: So tauchten die Stecker-Hybridfahrzeuge um gut 14 Prozent. Zulegen konnten dagegen die Mildhybriden (+19 Prozent) und die reinen Stromer, deren Absatz um knapp ein Viertel kletterte.
Auto Schweiz: «Viel zu wenig»
Dennoch ist Auto Schweiz mit dieser Entwicklung nicht zufrieden. «Das ist viel zu wenig», sagte Vize-Direktor Christoph Wolnik auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
So betrug der Marktanteil an Elektroautos im Januar 19,7 Prozent, was nur knapp über dem Wert des Gesamtjahres 2024 von 19,3 Prozent liegt. Bei den Plug-in-Hybriden, die neben einem Verbrennungsmotor auch über einen E-Antrieb mit grösserer Batterie und einer Auflademöglichkeit über das Stromnetz verfügen, zeigt sich ein ähnliches Bild.
Sie machten im ersten Kalendermonat des Jahres 9,2 Prozent der Neuimmatrikulationen aus, nachdem sie im Jahr 2024 auf einen Marktanteil von 8,7 Prozent gekommen waren. Zusammengerechnet seien also im Januar 28,9 Prozent der neuen Personenwagen sogenannte Steckerfahrzeuge gewesen, schrieb Auto Schweiz.
Weit weg vom Ziel
«Vom 50-Prozent-Marktanteil der Steckerfahrzeuge bei neuen Personenwagen, wie er in der Roadmap unter der Ägide der früheren Uvek-Vorsteherin Simonetta Sommaruga als Ziel formuliert wurde, sind wir derzeit meilenweit entfernt», konstatiert Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder.
Wunsch und Wirklichkeit klafften deutlich auseinander. So seien die neuen CO2-Zielwerte unerreichbar, es drohten Sanktionen in dreistelliger Millionenhöhe, die zu Stellenverlusten und Betriebsschliessungen im Automobilgewerbe führen würden, sagte Grünenfelder: «Wir fordern den Bundesrat daher nachdrücklich dazu auf, die Ausgestaltung der CO2-Verordnung massiv zu entschärfen und zudem auf die rechtswidrige rückwirkende Inkraftsetzung zu verzichten.»
Die neuen Emmissionsziele sollen ab diesem Jahr um rund 20 Prozent strenger werden. Zudem seien erstmals Zielwerte für schwere Nutzfahrzeuge vorgesehen. «Doch weiterhin herrscht völlige Unklarheit über deren genaue Ausgestaltung, denn der Bundesrat wird wohl nicht vor dem zweiten Quartal über den Inhalt der Verordnung zum CO2-Gesetz entscheiden», so Auto Schweiz. (awp/mc/ps)